Das Problem ist folgendes: Man hat bereits von BitTorrent gehört, ist sich aber nicht wirklich sicher, wie man das Ganze verwenden sollte oder man weiß noch gar nicht, ob man es überhaupt nutzen sollte. Hier ist ein kurzer Ratgeber für die Neulinge im Torrenting, welcher erklärt, wie es funktioniert und wie man damit anfängt, Torrent-Dateien herunterzuladen.
Was ist BitTorrent überhaupt?
BitTorrent ist ein Internet Peer-to-Peer Filesharing-Protokoll, welches auf eine dezentralisierte Art und Weise funktioniert. Die Einzigartigkeit von BitTorrent liegt in der Tatsache, dass man „Portionen“ oder „Teile“ von einer Datei, die man haben möchte, von der Person, die die Datei ursprünglich geteilt hat, herunterlädt. Zudem bezieht man diese Portionen auch noch von anderen Downloadern, um den Datenaustausch maximieren zu können.
BitTorrent ist eines der am häufigsten genutzten Protokolle für den Transfer von großen Dateien, da es die Webserver, die die Downloads zur Verfügung stellen, nicht überlasten kann – weil jeder sowohl sendet als auch empfängt, ist es viel effizienter, als wenn jeder von einem einzigen Server herunterladen würde.
Wie BitTorrent funktioniert
Um besser verstehen zu können, wie all dies funktioniert, sollte man auf dieses Schaubild von Wikipedia einen Blick werfen, wo der Prozess detailliert beschrieben wird:
„In dieser Animation repräsentieren die farbigen Felder unter allen sieben Clients in der oberen Region die Datei, wobei jede Farbe ein individuelles Teil der Datei darstellt. Nachdem die Ursprungsteile vom Seed (das große System ganz unten) transferiert wurden, werden die Teile individuell von Client zu Client übertragen. Der ursprüngliche Seeder muss so nur eine Kopie der Datei versenden und alle Clients erhalten eine Kopie. Um die Animation zu beenden, genügt ein Klick auf den Stop-Button des Browsers oder ein Tippen auf die ESC-Taste.“
Indexer
Als ein „Indexer“ wird eine Seite bezeichnet, die eine Liste von Torrents und Beschreibungen zusammengestellt hat und dabei handelt es sich um einen Ort, an dem die Nutzer eine Community (mit Regeln!) zum Thema BitTorrent-Inhalte bilden. Wenn man Dateien teilen, herunterladen oder anfordern möchte, so ist die Community des Indexers der Ort, wo man hin muss. Vorzufinden sind sie meist in Form eines Forums und / oder eines IRC-Channels.
Tracker
Ein „Tracker“ ist ein Server, der dabei hilft, Peers und eingeleitete Downloads zu lenken, sowie Statistiken zu erstellen und zu führen. Auch, wenn die meisten Indexer mittlerweile über ihre eigenen, privaten Tracker verfügen, bezeichnen die meisten Leute beide einfach als Tracker. In diesem Artikel werden wir diese eher allgemeinere Definition nutzen, um, wobei auch immer man sich im Internet wieder findet, eventueller Verwirrung und Unsicherheit vorzubeugen.
Tracker leiten kleine Datenteile (oder auch Pakete genannt) zu den Downloadern und unterstützen sie dabei, die Verbindung zu den Partner-Peers herzustellen und halten zu können. Da man große Datenmengen herunterlädt, kann man sie auch für andere Leute hochladen, die andere Dateiteile der Datei haben und da jeder seine Teile mit den anderen Downloadern teilt, während man selbst herunterlädt, ist der Download vergleichsweise sehr schnell vonstattengegangen.
Seeders und Leecher
Wenn man einmal herunterlädt, wird man zu einem „Seeder“ und fährt damit fort, andere Peers hochzuladen. Wenn man den Upload deaktiviert und nur herunterlädt, wird man als „Leecher“ bezeichnet, womit man nichts zur Gesellschaft, zur Community beiträgt. Neben den ethischen Bedenken kann es auch vorkommen, dass man als Leecher vom Tracker blockiert und gebannt wird. Als solches ist es im Allgemeinen ein guter Rat, zumindest so viel zu seeden, wie man auch herunterlädt.
Öffentliche (Public) VS. private (Private) Tracker
Ein weiterer Aspekt von Trackern ist, dass sie entweder öffentlich oder privat sind. Die „Private Trackers“ basieren auf einer Mitgliedschaft, somit können nur registrierte Nutzer herunter- und hochladen, sowie Zugriff auf bestimmte Vorteile, wie beispielsweise zusätzliche Downloads, erhalten. Öffentliche Tracker („Public Trackers“) benötigen für gewöhnlich keine Anmeldung oder Registrierung, sollte dies jedoch nötig sein, sind sie dennoch kostenlos und immer verfügbar. Im Allgemeinen erhält man von privaten Trackern die beste Erfahrung, da sie zumeist über eine starke Community verfügen, daher sollte man sichergehen, dass man sich ein bisschen umsieht, um festzustellen, ob man nicht einen privaten Tracker finden kann, der zu den eigenen Vorstellungen passt.
BitTorrent Clients
Die andere Seite der BitTorrent-Gleichung kann auf dem eigenen, lokalen Rechner gefunden werden: Ein Client. Die Aufgabe eines Clients ist das Managen der Torrents, genauer gesagt das Aufbauen und Halten einer Verbindung zu anderen Peers, das Handhaben von Statistiken am eigenen Ende der Verbindung und natürlich der Upload und der Download. Während der Tracker Anweisungen gibt, was man tun muss und wie man sich zu verbinden hat, so ist es letztendlich der Client der die eigentliche Arbeit verrichtet. Aus diesem Grund ist es auch wichtig, dass man sich für einen Client entscheidet, dem man sowohl vertrauen kann und der auch freundlich und gewinnbringend arbeitet.
Es gibt keinen Mangel an kostenlosen, mit Features vollgepackten BitTorrent-Clients, wir empfehlen aber uTorrent (für Windows) und Transmission (für MacOS und Linux) auf jeden Fall. uTorrent ist ein Kraftwerk von App und außerdem eine der leichtgewichtigsten Anwendungen, die man unter Windows zum Laufen bringen kann. Transmission wird standardmäßig auf Ubuntu und vielen anderen Linux-Distributionen installiert, auch die Mac-Version läuft sehr gut und verfügt zudem über Growl-Unterstützung. Beide sind ressourcenfreundlich und für Anfänger geeignet, allerdings sollte man keine der nützlicheren Optionen für fortgeschrittene Nutzer übersehen.
Anmerkung: uTorrent aktiviert die Toolbar von Ask.com während der Installation automatisch und bietet an, die Standard-Suchmaschine auf Ask.com zu ändern. Dies kann ohne Probleme deaktiviert werden, jedoch verlangt es eine Erwähnung.
Legalität von BitTorrent
BitTorrent selbst ist ein Protokoll, daher liegt es an den individuellen Trackern, was rechtens bzw. legal ist und was nicht. Wenn eine Urheberrechtsverletzung auftreten sollte, so ist es in erster Linie der Tracker, der verantwortlich gemacht werden kann und erst im Anschluss die Nutzer. Man sollte es jedoch besser vermeiden, blind urheberrechtlich geschützte Inhalte von öffentlichen Trackern herunterzuladen, da die eigene IP-Adresse aufs Einfachste nachverfolgt werden kann.
Allerdings gibt es eine Menge an vollkommen legalen Nutzungen für BitTorrent, beispielsweise bieten die meisten von Communities verfügbar gemachten Linux-Distributionen Torrents für ihre ISOs an. Fans von Phish nehmen häufig Live-Shows auf (solange sie mit den Richtlinien von Phish über den Musikhandel im Einklang stehen) und teilen sie online, sowie es auch viele Künstler selbst machen.
Es gibt da draußen eine Menge an legalen Trackern, sowie auch Torrent-Dienste, die Links zu legalen Downloads zur Verfügung stellen, welche von anderen Trackern gehostet werden. Hier sind ein paar Beispiele:
- Jamendo ist ein kostenloser Musik-Tracker, welcher Alben mit der Creative Commons-Lizenz veröffentlichen, Künstler können ihre eigenen Alben ebenso auf der Plattform zur Verfügung stellen, wenn dieselbe Lizenz vorliegt.
- Linux Tracker stellt Downloads von Linux-Distributionen zur Verfügung, sowohl sehr populäre als auch weniger bekannte und ist somit eine großartige Alternative für den Download von ISO-Dateien.
- Clear Bits bietet kostenlose Downloads aus der Kategorie „open licensed digital media“ (frei zugänglich lizenzierte digitale Medien) an, wobei die Anbieter der Inhalte zur Kasse gebeten werden. Natürlich kann auch, wie immer, Google ein großartiger Helfer bei der Suche nach legalen Torrents sein.
Wir von How-To Geek dulden Piraterie und Raubkopien nicht und ermahnen dazu, verantwortlich mit Torrents umzugehen.
Herunterladen von Torrents
Dinge werden über „Torrents“ geteilt, kleine Dateien, die Text beinhalten, der als Anweisung für den Tracker fungiert. Um Dateien herunterladen zu können, muss man auf die Webseite des Trackers wechseln und die Torrent-Datei herunterladen, die für gewöhnlich unter 30 kB groß ist. Dann öffnet man diesen Torrent im gewählten BitTorrent-Client und schon hat man den Download begonnen! Der Prozess ist derart einfach, auch, wenn es eine Menge gibt, was man tun kann, um das Beste aus der eigenen Leitung herauszuholen, wenn man ein bisschen mit den Einstellungen des Clients herumspielt.
Schritt für Schritt
Zu aller erst muss man den gewählten BitTorrent-Client herunterladen und installieren. Hier nutze ich uTorrent als meinen gewählten Client auf Windows. Wenn man auf einem Mac oder unter Linux arbeitet, wird es nicht all zu schwer sein, mitzumachen, wenn man Transmission verwendet.
Als nächstes benötigt man eine Torrent-Datei. Ich habe einen Torrent vom „Break Rise Blowing“-Album von Countdown, den ich über Jamendo bezogen habe.
Wenn man einmal eine Torrent-Datei hat, die sich an einem leicht zu findenden (oder gut organisierten) Ort befindet, macht man einen einfachen Doppelklick mit der linken Maustaste auf die .torrent-Datei, um sie in den Client zu laden.
Man wird feststellen, dass uTorrent sich selbst öffnet und man ein Dialogfeld angezeigt bekommt, in dem man die Einstellungen für diesen spezifischen Download anpassen kann.
Hier kann man auswählen, wohin der Torrent geladen (oder besser gesagt, gespeichert) werden soll, ob man ihn an die Spitze der Einreihliste der Torrents stellen möchte (oder nicht) und man kann sogar einzelne Dateien vom Download ausnehmen. Wenn man hier die Einstellungen getroffen hat, kann man mit einem einfachen Klick auf „OK“ fortfahren.
Im Hauptfenster von uTorrent sieht man die eigene Warteschlange (oder Einreihliste). Hier kann man die Torrents managen:
- Der Pause-Button pausiert den Download, hält aber die Verbindung noch stabil und am Laufen.
- Der Stop-Button beendet alle aktiven Downloads und schließt die Verbindung.
- Der Play-Button beginnt mit dem Download aller Torrents, nachdem sie pausiert oder gestoppt wurden.
- Der rote X-Button öffnet eine Eingabeaufforderung, wobei abgefragt wird, ob man den Torrent (und heruntergeladene Dateien, wenn man dies so möchte) löschen will.
- Der Pfeil nach oben hebt die Priorität des Torrents unter allen aktiven Torrents an.
- Der Pfeil nach unten verringert die Priorität in der Warteschlange.
Der Anfang ist wirklich so einfach. Die Welt von BitTorrent ist gewaltig und riesengroß, doch zum Glück gibt diese Einführung den Anreiz dazu, den Sprung zu wagen. Fröhliches Torrenting!
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