Huawei erlebte einen starken Aufschwung auf seinem Weg, einer der besten Android-Hersteller zu werden – aber das Huawei Mate 30 Pro könnte unter Umständen ein extremer Wendepunkt sein. Wir haben es gegen etwas antreten lassen, was man als das letzte, echte Android-Flaggschiff von Huawei nennen könnte, antreten lassen – das Huawei P30 Pro. Sehen wir uns an, wie sich das Huawei Mate 30 Pro gegen das Huawei P30 Pro schlägt.
Die Veröffentlichung der Reihe des Mate 30 von Huawei wurde von einer Menge an Leaks verdrängt und in den Hintergrund gestellt, die fast sämtliche Produkt-Sets, die verlautbart werden sollten, bereits zeigten. Diese Leaks zeigten die Reichweite der Smartphones neben der Huawei Watch GT 2 und der Huawei Vision.
Obwohl wir wussten, wie diese Geräte aussehen werden, so sind das Huawei Mate 30 Pro und seine Geschwister doch ein ziemlich interessantes Angebot, da die kompletten Google Play Dienste nicht mit an Bord sind.
Das Flaggschiff-Gerät Pro, welches das Huawei Mate 30 Pro ersetzt – nämlich das Huawei P30 Pro – verfügte über sämtliche Google Play Dienste und das bleibt bei den P30-Geräten auch weiterhin so.
Die Unterschiede in der Software machen einen Vergleich der beiden Geräte viel interessanter und ebenso auch weitaus komplexer … also fangen wir am besten direkt an.
Spezifikationen und Features
Was die reine PS-Zahl betrifft, so gewinnt hier zwangsläufig das Huawei Mate 30 Pro – da es einfach das neuere Gerät ist.
Das Mate 30 Pro kommt mit dem neuesten Flaggschiff-Chipsatz, dem Kirin 990, während das Huawei P30 Pro über den vorhergehenden Platzhirsch verfügt – den Kirin 980. Die Leistung ist nicht sonderlich bemerkenswert unterschiedlich, aber ich werde in unserem kompletten Review das Huawei Mate 30 Pro ein tieferes Urteil darüber aussprechen.
Das Huawei P30 Pro war ein Spitzen-Smartphone, wenn es um die Kameraleistung ging, da es sich dabei um eine der wenigen Kameras am Markt handelte, die wirklich mit dem Google Pixel 3 gleichauf lagen.
Huawei baut mit einer radikalen Neugestaltung der Kamera beim Mate 30 Pro darauf auf – wobei ein rundes Kamera-Modul mit vier Sensoren eingeführt wurde.
Das neue Setup am Mate 30 Pro beinhaltet eine 40 MP „Ultra Wide Cine“-Kamera, eine 40 MP Weitwinkel-, eine 8 MP Fernbild-Kamera und einen 3D-Tiefensensor.
Im Vergleich dazu verfügte das Huawei P30 Pro über einen 40 MP Sensor, einen 8 MP Periskop-Sensor und einen 20 MP Weitwinkelsensor. Ein ToF-Sensor (time off light) befindet sich ebenfalls neben den drei Sensoren.
Das Mate 30 Pro verfügt außerdem über eine Erhöhung der Akkukapazität im Vergleich zum P30 Pro. Das Mate 30 Pro kommt mit einem 4.500 mAh starken Akku verbaut – ein erheblicher Sprung vom 4.200 mAh starken Akku des P30 Pro. Der Akku wird noch einige Tests durchlaufen müssen, bevor wir sagen können, wie groß der Unterschied in der Praxis wirklich ausfällt.
Design und Display
Die beiden unterschiedlichen Flaggschiff-Bereiche von Huawei tendieren dazu, über unterschiedliche Designs zu verfügen – ähnlich den Produktpaletten der Reihe Samsung Galaxy S und Samsung Galaxy Note – und das ist auch dieses Jahr nicht anders.
Bevor wir uns diese Unterschiede näher ansehen, gibt es ein paar Ähnlichkeiten bei den beiden Geräten, auf die wir zunächst einen Blick werfen.
Beide Smartphones verfügen über ein Design, welches ähnlich des Samsung Galaxy S-Angebots ist, welches Huawei für einige Zeit angestellt hatte – darunter auch ein Display mit abgerundeten Ecken. Der Metallrahmen von beiden Geräten sieht ebenfalls so aus, als hätte er sich im Grunde nicht geändert.
Die auffälligsten Unterschiede sind in der Form der Notches und den Setups der Kamera zu verzeichnen.
Das Huawei P30 Pro verfügt über ein kleines Teardrop-Notch für genau einen Kamera-Sensor, während das neue Mate 30 Pro über ein viel breiteres Notch verfügt, in welchem satte drei Kameras auf der Vorderseite verbaut sind.
Es gibt auch eine leichte Veränderung, was die Qualität der Displays betrifft. Beide Smartphones kommen mit einem Full HD+-Display, aber jene des Mate 30 ist 6,53 Zoll groß und verfügt über eine Auflösung von 2.400 x 1.176, während das Display des P30 Pro 6,47 Zoll groß ist und die Auflösung mit 2.340 x 1.800 geringer ist.
Software
Durch die Handelssperre von Huawei durch die Vereinigten Staaten von Amerika war die Software des Huawei Mate 30 Pro einer der am häufigsten besprochenen und diskutierten Aspekte betreffend die Veröffentlichung dieses Geräts. Das Mate 30 Pro basiert immer noch auf Android 10 mit EMUI 10 obenauf, anstelle des Unternehmenseigenen Harmony OS von Huawei, aber es gibt keine Google Apps und auch keine Dienste von Google, die mit an Bord des Huawei Mate 30 Pro sind.
Das P30 Pro basiert auf Android 9 Pie mit der Vorgängerversion von EMUI. Hier stehen sämtliche Apps und Dienste von Google jedoch zur uneingeschränkten Verfügung.
Preis und Veröffentlichung
Der Preispunkt des Huawei Mate 30 Pro wurde mit 1.099 EUR beim Basis-Modell vorgestellt – ohne dass bei der Veranstaltung zur Veröffentlichung dabei jedoch jegliche Informationen zum Erscheinungsdatum preisgegeben wurden.
Da es noch weniger als ein Jahr her ist, dass das Huawei P30 Pro veröffentlicht wurde, ist der Preis nicht besonders stark gefallen. Man kann das Huawei P30 Pro derzeit für einen Preis zwischen 700 und 900 EUR erwerben.
Vorzeitiges Urteil
Es gibt hier am Papier nicht viel zwischen dem man sich entscheiden könnte. Wir haben das Huawei Mate 30 Pro bis dato noch nicht in Händen halten können, aber sobald es soweit ist, kommt es auf jeden Fall zu einem Update.
Das neue Kamera-Update versucht, dem Huawei Mate 30 Pro eine neue Dimension hinzuzufügen, aber das wird sich in den Tests näher herausstellen.
Die Preislücke zwischen den beiden Geräten bleibt so gering, dass es schwer scheint, dagegen zu sprechen und das Ausgeben des zusätzlichen Geldes nicht zu empfehlen, um dafür das aktuellste und großartigste Gerät aus dem Hause Huawei in Händen halten zu dürfen (Weiterlesen: Wie man Google-Apps am Huawei Mate 30 Pro installieren kann). Allerdings ist das Hauptproblem des Huawei Mate 30 Pro eindeutig die Software – das Gerät verfügt nicht über die Google Play Dienste und das macht es zu einem weitaus heikleren Angebot für den durchschnittlichen Kunden und Konsumenten.
Huawei verwendet seine eigenen Apps, um diese Lücken zu füllen und zudem lädt das Unternehmen Entwickler dazu ein, die hauseigenen Huawei Mobile Services zu nutzen – wir müssen auch erwähnen, dass bereits über 45.000 Apps in das Entwicklungstool HMS Core integriert wurden.
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