Pluspunkte
- Erreicht einen fast perfekten Schutz gegen Malware
- Die höherpreisigen Pakete bieten reichlich Zusatzfunktionen
- Hohe Anpassbarkeit
Minuspunkte
- Moderate Einschränkung der Performance
- Das kleinste Paket ist ziemlich minimal
Urteil
Kaspersky Total Security und Internet Security sind zwei Antivirenprogramme der Oberklasse, die einen beinahe perfekten Schutz gegen Malware sowie eine großartige Reihe von Zusatzfunktionen bieten.
Kasperskys Schutz gegen Malware ist fast perfekt und ihr hochpreisigstes Paket, Kaspersky Total Security 2018, macht seinem Namen alle Ehre, da es fast jede Funktion enthält, die man haben möchte – inklusive eines Passwort-Managers, Backup-Software, sicheres Löschen von Dateien sowie Ver- und Entschlüsselung von Dateien.
Kaspersky Internet Security bietet fast den gleichen Funktionsumfang und enthält, wie sein teurerer Bruder, einen sicheren Browser und einen Webcam-Schutz. Beide Pakete sind sowohl für die Premium- als auch Mittelklasse von Antivirenprogrammen empfehlenswert und bieten außerdem Vorteile wie eine Kindersicherung, die nicht alle Kunden benötigen werden.
Das Produkt Kaspersky Anti-Virus aus der Einstiegs-Klasse bietet hingegen nicht viel mehr als das kostenlose Antivirenprogramm von Kaspersky. Hier bevorzugen wir Bitdefender Antivirus Plus, welches bereits viele der Features von Kaspersky’s preiswerteren Produkten sowie einen vergleichbaren Schutz gegen Malware bietet und dabei eine geringere Einschränkung der Performance mit sich bringt.
Kosten und Paketinhalte
Kasperskys Antivirensoftware für Windows bietet eine breite Palette an Optionen: Von dem minimalen Kaspersky Free bis zum Kaspersky Total Security mit vollem Funktionsumfang. Die kostenlose Version, die im Juli 2017 eingeführt wurde, enthält das Malware-Erkennungsmodul von Kaspersky und überprüft Webseiten sowie E-Mail-Nachrichten auf bösartige Software und Phishing-Attacken.
Kaspersky Anti-Virus (ab $59,99 pro Jahr für drei PCs) fügt dem Funktionsumfang von Kaspersky Free nicht viel hinzu, außer einer Überwachung der Reputation von Webseiten sowie einem Modus für Gamer, der Unterbrechungen minimieren soll.
Kaspersky Internet Security (ab $79,99 pro Jahr für drei Geräte) verfügt außerdem über Lizenzen für Kasperskys separate Sicherheitssoftware für Mac, Android, iOS und Windows Phone (für die letzten beiden Plattformen, bieten diese jedoch keinen Schutz gegen Viren).
Internet Security fügt massenweise Features hinzu, wie zum Beispiel Schutz gegen Spam, eine Kindersicherung, Schutz der Webcam und des Mikrofons und einen besonders gesicherten Browser fürs Online-Banking. Außerdem enthält es eine Firewall, die ein- und ausgehenden Datenverkehr überwacht sowie die Möglichkeit unerwünschte Apps und Web-Tracker zu blockieren, Veränderungen an Systemeinstellungen zu verhindern sowie Bedrohungen aus dem Netzwerk auszubremsen.
Das größte Paket ist Kaspersky Total Security (ab $99.99 pro Jahr für fünf Geräte), welches zusätzlich über einen Passwort-Manager, Datei-Verschlüsselung, sicheres Löschen von Dateien, eine erweitere Kindersicherung sowie eine Software für automatisierte Backups mit 2GB Online-Speicherplatz von Dropbox verfügt.
Zur Zeit der Verfassung dieses Artikels bat Kaspersky alle der obigen Pakete zur hälfte des normalen Preises an – das ist ein Schnäppchen. Wir wissen jedoch nicht, wie lange diese Werbeaktion laufen wird. Anders als Bitdefender oder McAfee, bietet Kaspersky keine Lizenzen mit einer unendlichen Geräteanzahl an. Alle Pakete dieser Firmen verfügen über eine 30-tägige Testphase.
Kasperskys 2018 Produktlinie für Windows unterstützt Windows XP (Service Pack 3 für 32-bit Rechner, Service Pack 2 für 64-bit) bis zu Windows 10. Das separate Kaspersky Internet Security for Mac benötigt OS X 10.11 El Capitan oder später. Die verschiedenen Produkte für mobile Plattformen benötigen iOS 9.0 oder neuer, Android 4.1 oder neuer oder Windows Phone 8 oder neuer.
Schutz gegen Viren
Kasperskys Verteidigung vor Viren und Malware beginnt bei einem Abgleich von digitalen Signaturen, der nach bekannter Malware sucht. Darüber hinaus verfügt die Antivirensoftware über eine heuristische Überwachung, die unbekannte Software nach Anzeichen von bösartigem Code und Verhalten überprüft.
Teile von verdächtigem Code werden dabei zur Analyse zu Kasperskys Sicherheits-Netzwerk hochgeladen. Wird hier schließlich Malware entdeckt, verteilt die Firma sofort ein Sicherheitsupdate an die bis zu 400 Millionen Kundengeräte. Sie können während der Installation entscheiden, ob Sie das Hochladen von verdächtigem Code erlauben wollen.
In jeder Runde der von AV-Test durchgeführten Auswertungen fand und vernichtete Kaspersky Internet Security jede kleinste Zero Day-Malware sowie jede der bekannteren Malwares.
Die Systemüberwachung der Software überwacht alle Aktivitäten im System, blockt bösartiges Verhalten und macht die Änderungen von Malware rückgängig. Sein Subsystem für Krypto-Malware legt Kopien jeder Datei an, die verdächtigt wird ein Verhalten von Erpressungssoftware an den Tag zu legen und stellt die betroffenen Dateien automatisch wieder her.
Sie können den Schwellwert für die Malware-Überwachung auf Niedrig, Empfohlen oder Hoch einstellen. Kasperskys Gamer-Modus kann außerdem Unterbrechungen verhindern.
Im Sommer 2017 dachte das U.S. Verteidigungsministerium darüber nach, Kaspersky-Software aus den U.S. Verteidigungsbehörden und von Auftragnehmern zu verbannen, nachdem es Gerüchte über die Verbindungen der Firma zu den russischen Geheimdiensten gab. Nichtdestotrotz, glauben wir, dass Kaspersky-Software für Privatpersonen und Firmen außerhalb der nationalen Verteidigung sicher ist.
Antivirus-Performance
Alle Kaspersky Antivirus-Produkte für Windows nutzen die gleiche Überwachungstechnologie, die sich zumindest in Labortests als exzellent bewährt hat.
In jeder der Auswertungsrunden — vier auf Windows 10 und zwei auf Windows 7 —, die im ersten Halbjahr von 2017 von dem unabhängigen, deutschen Labor AV-Test durchgeführt wurden, fand und vernichtete Kaspersky Internet Security sowohl jede „Zero Day“-Malware (erkannt von der heuristischen Überwachung) als auch jede bekanntere Malware (erkannt vom Signatur-Vergleich).
Diese Ergebnisse waren jenen von Bitdefender einen halben Schritt voraus und, im Vergleich mit Microsoft Windows Defender oder MacAfee’s Produkten für Windows, in einer komplett anderen Liga.
Kasperskys perfektes Abschneiden lag nicht an einem zittrigem Finger am Abzug: In allen sechs Runden registrierte Kaspersky Internet Security zwei Fehltreffer (Software, die fälschlicherweise als bösartig erkannt wurde). Bitdefender hatte dagegen neun Fehltreffer.
In Studien, die von dem österreichischem, unabhängigem Labor AV-Comparatives von Februar bis Juni 2017 durchgeführt wurden, waren die Resultate für Kaspersky nicht so perfekt: Die durchschnittlichen Erkennungsrate für „echte“ Online-Malware lag für die fünf Monate des Testzeitraumes nur bei 99,8%. Dies lag hinter den Ergebnissen von Trend Micro (durchschnittlich 100% Erkennungsrate) sowie von Bitdefender (99,9%), jedoch besser als jene von MacAfee (97,7%).
Über die fünf Monate hinweg registrierte Kaspersky lediglich einen Fehltreffer – weniger als bei den Produkten fast jeder anderen Marke.
Sicherheit und Datenschutz
Der Scan für Schwachstellen ist eine Zusatzfunktion, die in Kaspersky Anti-Virus und den beiden höherpreisigen Varianten enthalten ist. Dieser sucht nach alter Software und unbehobenen Schwachstellen auf Ihrem Computer. In unserem Test benötigte dieser 9 Minuten und 53 Sekunden, um 10 Probleme auf unserem Rechner zu entdecken.
Internet Security wird mit einer Client-Software für Kasperskys Virtuellem-Privaten-Netzwerk (VPN) für sichere Verbindungen ausgeliefert. Unerfreulicher Weise beinhaltet das Paket jedoch nur die kostenlose Version des Services, der die Datenübertragung nach einem Datenvolumen von 200 MB pro Tag drosselt und keine freie Entscheidung darüber erlaubt, durch welches Land Ihr Datenverkehr hindurchgeleitet wird.
Wenn es Zeit ist Ihren Kontostand zu überprüfen oder auf Amazon zu bezahlen, können Sie hierfür ab dem Internet Security-Paket den sicheren, gehärteten Webbrowser von Kaspersky nutzen.
Um ein unlimitiertes Datenvolumen sowie eine freie Wahl des sicheren Verbindungsservers aus 18 Ländern zu erhalten, müssen Sie auf eines der Bezahlpakete für $5 pro Monat oder $30 pro Jahr wechseln. Dies ist immer noch ein sehr wettbewerbsfähiger Preis im Vergleich zu anderen VPN-Anbietern.
Wenn es Zeit ist Ihren Kontostand zu überprüfen oder auf Amazon zu bezahlen, können Sie hierfür ab dem Internet Security-Paket den sicheren, gehärteten Webbrowser von Kaspersky nutzen. Dieser checkt zudem die Reputation jeder Webseite, erlaubt nur verschlüsselte Verbindungen sowie keine Benutzung von Browser-Erweiterungen und verfügt außerdem über eine Bildschirmtastatur, um gegen Keylogger zu schützen.
Internet Security ersetzt außerdem die in Windows eingebaute Firewall und kontrolliert sowohl eingehenden als auch ausgehenden Datenverkehr. Sein Vertraute Anwendungen-Modus erlaubt nur die Installation von Anwendungen, die den Kaspersky Sicherheits-Test bestanden haben. Dies hilft Ihnen dabei Ihr System von potentiell ungewollten Anwendungen (PUAs) frei zu halten.
Weiterhin erlaubt es eine Sperre der Webcam und des Mikrofons eines Rechners und warnt Sie, falls eine Anwendung darauf zugreifen will. Der Manager für Anwendungen verhindert, dass potentiell ungewollte Anwendungen Ihre Browsereinstellungen ändern. Die Selbstverteidigungs-Funktion blockiert Veränderungen des Systemspeichers und der Windows-Registry. Und der Blocker für Netzwerk-Attacken überwacht eingehenden Datenverkehr auf bösartige Aktivitäten und blockt alles Ungewöhnliche.
Kasperskys Kindersicherung, verfügbar in Kaspersky Internet Security und Total Security, ist weitreichend und Passwort-gesichert. Sie erlaubt Ihnen den Zugriff zum Rechner und Internet für Kinder zu beschränken. Außerdem kann sie anstößige Inhalte blocken, basierend auf weitgefächerten Kategorien wie Erwachseneninhalte und Gewalt.
Nur Total Security beinhaltet jedoch ein Premium-Abo für Kasperskys separates Safe Kids-Angebot, das es Ihnen ermöglicht Software auf dem Smartphone Ihres Kindes zu installieren und so sowohl die mobile Kommunikation als auch den physischen Standort Ihrer Kinder zu überwachen.
Die Benutzeroberflächen vieler Antivirusprogramme sind dunkel und geheimnisvoll gehalten; Kaspersky’s ist hingegen luftig und offen.
Total Security beinhaltet außerdem eine durchdachte Backup- und Wiederherstellungs-Software. Diese erlaubt es, Sicherungskopien sowohl lokal als auch im Internet zu speichern und wird mit einem 2GB Starter-Konto von Dropbox geliefert.
Total Security schützt sensitive oder familiäre Daten mit einem Werkzeug für die Verschlüsselung von Dateien sowie zum sicheren, mehrphasigen Löschen von Dateien. Außerdem hat es einen Passwort-Manager mit unbegrenzter Funktionalität. Wenn Sie jedoch Ihr Master-Passwort vergessen, kann selbst Kaspersky Ihre Passworte nicht wiederherstellen.
Zum Schluss: Für Rechner, die so mit Malware überladen sind, dass kein Antivirenprogramm darauf installiert werden kann, bietet Kaspersky eine kostenlose Rescue-Disk zum Download an, falls einmal gar nichts mehr funktioniert. Diese kann auf einem optischen Datenmedium oder einem USB-Stick installiert werden und erlaubt so das Booten des PC in ein spezielles Betriebssystem, das die Windows-Installation bereinigen kann.
Leistung und Auswirkung auf das System
Wir haben Kaspersky Total Security 2018 auf einem Asus X555LA Notebook installiert, welcher mit dem Windows 10 Creators Update läuft. Das Notebook hat einen Intel Core i3-5005U Prozessor, 6GB RAM und eine 500GB Festplatte, welche 36GB an sortierten Dateien enthält.
Wir verwendeten unseren benutzerdefinierten OpenOffice basierten Vergleichstest, welcher 20.000 Namen und Adressen einer Tabelle abgleicht, um so die Systemleistung zu messen. Die Aufgabe des Datenabgleichs dauert bei einem Prozessor unter schwerer Belastung, länger zu Vervollständigen.
Kaspersky Total Security 2018 hat nahezu keine, bis passive Einwirkung, auf die Performance. Mit keinem installierten Antivirenprodukt eines Dritten, war unser OpenOffice Vergleichstest in 6 Minuten und 52 Sekunden fertig. Wenn der Total Security 2018 fertig geladen hatte, aber noch nicht aktiv scannen konnte, erhöhte sich der Fertigstellungszeitpunkt bei weniger als einem halben Prozent, auf 6:54. Im Gegensatz dazu, lag die passive Performance-Auswirkung beim Bitdefender Total Security 2018 bei ungefähr 3 Prozent.
Kaspersky Total Security gewann einen spürbaren Betrag an Systemressourcen während eines kompletten oder schnellen Scans, bei OpenOffice Beendigung brauchte es 8:56 (30 Prozent langsamer als die Ausgangsbasis) und 8:41 (26 Prozent langsamer).
Das ist nicht schlecht, aber es ist mehr als beim Bitdefender Total Security, welcher sich bei einer Verlangsamung von 16 Prozent eingeschnitten hatte und 10 Prozent während eines Schnellscans.
Kaspersky brauchte 28 Minuten und 21 Sekunden um seinen ersten vollständigen Scan auf unserer Asus Festplatte zu erledigen. Dieser nistet sich bei den nachfolgenden Komplettscans auf 7:23 ein. Kasperskys schneller Scan brauchte zum Vervollständigen 2:20.
Interface
Einige Schnittstellen von Antivirenprogrammen sind schwarz und man ahnt böses, jedoch ist Kasperskys lässig und offen.
Sein Hauptfenster bietet viele Informationen, mit Buttons und Icons für acht oder neun verschiedene Features, es fühlt sich aber nicht überfüllt an. Der mehr Tools Link bringt dich zu einem Bereich, wo der Traum eines jeden Computerfreaks wahr wird, mit Systemmonitoren und einer Übersicht der letzten Angriffe.
Entlang der Unterseite des Hauptbildschirms sind Verknüpfungen zu Meldungen (Logdateien zu den letzten Scans), Neuigkeiten und Benachrichtigungen, und Einstellungen. Kasperskys Software ist sehr flexibel und lässt dich 15 verschiedene Abwehrmaßnahmen einstellen, inklusive Webcam und Schutz von Anwendungssteuerungen, E-Mail Scanning und dem Browser mit sicherem Zahlungsverkehr.
Mit zwei Klicks kannst du einen vollständigen Scan starten, wenn du dich im Hauptinterface befindest, und ein schneller Scan braucht nur noch einen weiteren extra Klick. Scans können auf täglich, wöchentlich oder monatlich, oder flexibel, eingestellt werden, du kannst wählen, ob du Objekte überprüfen oder ignorieren möchtest, wie zum Beispiel Systemspeicher, E-Mail Archive, Startsektoren und vernetzte Laufwerke.
Du kannst mit dem Kaspersky jede Datei und jeden Ordner durch einen Rechtsklick auf das Objekt in der Windows Datei-Suchmaschine scannen, oder du stellst es auf automatischen Scan, für jede neue USB Festplatte, ein.
Installation und Support
Es hat 5 Minuten und 48 Sekunden gedauert um Kaspersky Total Security zu installieren. Nachdem wird die 156MB große Installationsdatei heruntergeladen hatten, wählten wir eine Sprache und entschieden uns ob wir am Kaspersky Programm, zum Sammeln von Malwaredaten, teilnehmen wollen.
Die Software installierte sich dann selbst. Am Ende dieses Prozesses, entschieden wir uns ob wir den Adblocker von Kaspersky nutzen wollen. Nachdem alles eingestellt war, bemühte sich das Programm einen Komplettscan durchzuführen.
Im Benutzer-Interface gibt es eine direkte Verknüpfung zum Kaspersky Supportpersonal. Techniker sind jeden Tag von 9 Uhr bis 17 Uhr zu erreichen. Sie antworten auf Anrufe, E-Mails und Chat-Nachrichten.
Fazit
Kaspersky Total Security bietet eines der besten Verteidigungssortimente unter den ganzen Malwareprogrammen, mit Passwortmanager bis hin zu Dateisicherungen, Datenverschlüsselung und Vernichtung. Kaspersky Internet Security besitzt die Hälfte der Funktionen von Total Security, einschließlich Firewall, elterlicher Kontrolle und sicherem Browser.
Aber die Einstiegsstufe Kaspersky Anti-Virus könnte sich vielleicht für dich nicht auszahlen, da es nur ein paar mehr Features wie Kaspersky Free bietet. Für ein umfassenderes Starter-Antivirenprogramm empfehlen wir den Bitdefender Antivirus Plus. Aber wenn du die beste Kombination an Funktionen und Schutz haben möchtest, dann bleib bei dem Kaspersky Total Security.
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