Gestern verkündete Microsoft, dass der Edge Browser für iOS und Android Geräte verfügbar gemacht wird, sodass man eine einfachere Verbindung zwischen dem Smartphone und dem Computer herstellen kann. Aber wen interessiert das? Das Ganze funktioniert bereits in Chrome, die Anwendung mit der man bereits alles am PC machen kann.
Microsofts Integration von Android ist mittelmäßig und niemanden stört es
Im letzten Jahr schien Microsoft endlich zu akzeptieren, dass das Windows Phone ein Flop ist. Stattdessen wandten sie sich bereits existierenden Betriebssystem zu – Android um genau zu sein. Mit dem Jubiläumsupdate verkündete Microsoft das Synchronisieren von Benachrichtigungen mit Cortana. Das ist gut (wir kommen in Kürze darauf zurück), aber Microsofts andere Android Integration sind nicht mal ansatzweise so gut. Man kann Cortana zu seinem Standardassistenten auf Android machen, aber warum sollte man, wenn der Google Assistent um einiges besser ist? Das Creator Update veröffentlichte Shared experiences, allerding benutzen das nur sehr wenige Entwickler – Microsoft hat es noch nicht einmal zu den eigenen Apps hinzugefügt. Die „Timeline“ Funktion, die im Creators Update angekündigt wurde ist bisher noch nie aufgetaucht und scheint sich zu verspäten. Heute veröffentlichte Microsoft den Microsoft Launcher, ein schwächeres Google Now für Android, und Edge, das in der Lage ist Tabs zwischen den Geräten zu synchronisieren – wenn man einer von den 5% ist, die Edge benutzen.
Nun ist es also ein Jahr her und Microsofts Android Integration hat einige Mängel. Währenddessen arbeitet Android bereits sehr gut mit dem PC zusammen durch die meistgenutzte Anwendung: Chrome.
Das meiste geschieht im Browser
Denk darüber nach, wie du deinen Computer verwendest. Wo verbringst du am meisten Zeit? Für die meisten Leute ist das vermutlich der Browser: er enthält die Mails, den Kalender, die Social Media Accounts, die Nachrichten, die man liest und vieles mehr.
Sicher gibt es auch da einige Ausnahmen, denn Designer verbringen mehr Zeit in Photoshop, Büroleute in Outlook oder Office. Jedoch steigt die Zeit, die wir im Browser sind immer mehr an, auch durch die ganzen Cloud-Dienste.
Du verwendest eventuell kein Chromebook, aber Chrome ist in vielen Belangen dein Betriebssystem. Du hast vermutlich ein paar Windows Anwendungen wie Photoshop, aber die Stelle die Ausnahme: Chrome ist deine Basis und die Plattform, die du am meisten verwendest. Wenn man also eine reibungslose Erfahrung möchte, benutzt man am besten Chrome am PC und die Google Apps auf dem Smartphone: die Tabs, die man durchforstet hat; die Orte, die man in Maps gesucht hat; und die Dateien, an denen man gearbeitet hat und weiterarbeiten möchte wo man aufgehört hat.
Microsoft versucht nur Google einzuholen in Dingen, die Google bereits vor Jahren getan hat. Chrome und Android sind bereits so ineinander integriert, dass Microsoft mit den eigenen Versuchen zu spät dran ist (Und dank Apple’s Mauern wird es auch keine Integration in iOS geben).
Was für Dinge kann Chrome nicht?
Es gibt durchaus einige Dinge, die Chrome nicht von sich aus kann. Es gibt dennoch bessere Lösungen, als Microsofts langsame Versuche.
Die Benachrichtigungen deines Smartphones lassen sich nicht mit Chrome synchronisieren. Viele, die Gmail verwenden nutzen vermutlich schon die Option sich die Nachrichten auf dem Desktop anzeigen zu lassen, allerdings funktioniert das mit Textnachrichten nicht.
Jedoch gibt es für alles, was Chrome selbst nicht kann Pushbullet: eine wunderbare Chrome Erweiterung, die die Barriere zwischen Smartphone und PC komplett einreißt. Es kann die Nachrichten von deinem Smartphone auf den PC weiterleiten, Links und Dateien zwischen den Geräten versenden, kopierten Text teilen und noch vieles mehr. Es ist zwar nicht von Google, aber es ist deutlich besser als Microsofts mittelmäßiger Versuch Android zu einem zweiten Windows Phone umzugestalten (und es ist überraschen, dass Google Pushbullet bisher nicht gekauft hat).
Außerdem fügt Google ständig neue Funktionen hinzu. Der Google Assistent zum Beispiel ist stärker als Cortana, aber er wurde noch nicht in Chrome am PC integriert. Allerdings haben sie das gerade erst zu dem neuen Chromebook hinzugefügt, welche bisher immer als Übungsplatz für Chrome verwendet worden sind – also bin ich bereit darauf zu wetten, dass in den kommenden Wochen Chrome den Google Assistenten erhalten wird.
Und wenn das passiert wird Microsoft immer noch Entwickler davon überzeugen wollen Apps für den Windows Store zu programmieren, die mit Android integrierbar sind.
Schreibe einen Kommentar