Im Boxen gab es Ali, Frazier und Foreman. Bei Spielekonsolen sind es Nintendo, Sony und Microsoft und bei der PC-Kompression treten die Software-Optionen 7-Zip, WinRAR und WinZIP gegeneinander an. Wir versprechen Ihnen mit dem Software-Showdown zu viel? Vielleicht, aber der Vergleich ist trotzdem nicht unwichtig.
Alle drei Programme sind für denselben Zweck geeignet. Sie nehmen sich ein paar Dateien und komprimieren Sie in einem Archiv, wobei die Dateigröße solange verringert bleibt, bis sich jemand entscheidet, das Archiv zu entpacken. All diese Programme sind einfach zu verwenden. Welches erledigt den Job allerdings am besten? Wir haben es für Sie getestet.
7-Zip landet den ersten Treffer, da es KOSTENLOS ist
Es lohnt sich durchaus, dem Artikel voranzustellen, dass die Open-Source-Software 7-Zip von vornherein einen großen Vorteil hat, denn sie ist vollkommen kostenlos – und dass ganz ohne Haken. WinRAR ist im Grunde vollkommen kostenlos, zumindest sofern Sie eine störende Nachricht ertragen, die Sie bei jedem Öffnen darauf hinweist, dass Ihre Testphase abgelaufen ist. (Im Grunde bezahlen Sie also nur, um diese Anzeige loszuwerden.) WinZip lässt Sie die Software nach der Testphase dagegen nicht mehr verwenden.
WinZip
In der heutigen Welt, in der wir fest davon ausgehen, dass jegliche Software kostenlos sein sollte, enttäuscht WinZip schamlos Ihre Erwartungen, indem es nach der Testphase 40$ von Ihnen verlangt. Vielleicht liegt das aber einfach daran, dass es seine Arbeit sehr viel besser als die Konkurrenz erledigt, was den hohen Preis rechtfertigen würde? Lassen Sie uns einen genaueren Blick darauf werfen.
WinZip bietet Ihnen die Option, Dateien in das .zipx Format zu komprimieren, von dem behauptet wird, es habe eine höhere Komprimierungsrate als .zip und die restliche Konkurrenz. Um die Software zu nutzen, müssen Sie per Rechtsklick auf die zu komprimierende Datei und anschließend auf “WinZip -> Zum Zip-Archiv hinzufügen” klicken, um sie zu komprimieren. Öffnet sich WinZip, dann wählen Sie unter „Komprimierungsart“ „.Zipx”aus.
WinRAR
WinRAR komprimiert Dateien in das RAR-Format (wie der Name schon sagt) und es gibt einige Tricks, um dabei die beste Komprimierung zu erzielen.
Eine Option ist beispielsweise die „starkes Archiv erstellen“-Box (die besonders für die Komprimierung einer großen Anzahl kleiner Dateien geeignet ist). Um die maximale Komprimierung zu erzielen, lohnt es sich auch, die „Komprimierungsmethode“ auf „beste“ einzustellen. Seit dem 2018 Update ist das Standardarchiv-Format, das von WinRAR verwendet wird, RAR5 (das mittlerweile einfach nur noch als „RAR“ bezeichnet wird, was ziemlich verwirrend sein kann). Dieses hat eine größere Datenbank und ist sehr viel besser zur Komprimierung großer Dateien geeignet.
Das alte Komprimierungsformat ist RAR4, das ebenfalls ausgewählt werden kann. Die unsere Tests werden wir die Dateien mithilfe des RAR5- und RAR4-Formats komprimieren.
7-Zip
Hier müssen Sie keine Testversion nutzen oder bezahlen. Wirkt sich das allerdings auf die Komprimierungsqualität aus? Um das angemessen zu testen, müssen Sie lediglich die zu komprimierenden Dateien auswählen, sie per Rechtsklick anklicken, auf 7-Zip und „zum Archiv hinzufügen“ klicken.
Ändern Sie in dem neuen Fenster anschließend die Komprimierungsmethode zu LZMA2 (wenn Sie einen 4-Kern oder einen stärkeren Prozessor haben), stellen Sie das Komprimierungslevel auf „Ultra“ ein und beginnen Sie mit der Komprimierung!
Komprimierungstests
Für unsere Tests haben wir 7-Zip, WinZip und WinRAR wie oben beschrieben auf die optimalen Einstellungen eingestellt. Anschließend haben wir mithilfe der Einstellungen verschiedene Dateiarten komprimiert. Zunächst haben wir uns dabei MP4-Videodateien vorgenommen und danach ging es mit großen, unhandlichen ISO-Dateien weiter. Diese beiden Formate zählen zu den am besten komprimierbarsten und sollten daher die beste Leistung der jeweiligen Komprimierungssoftware widerspiegeln.
Bitte beachten Sie, dass wir in WinZip die Formate Zip und Zipx, in 7-Zip das 7z Format und in WinRAR das RAR4 und RAR5 Format genutzt haben.
1.3GB unkomprimierte Videodateien
- Zip: 855MB (34% Komprimierung)
- Zipx: 744MB (43% Komprimierung)
- 7z: 758MB (42% Komprimierung)
- rar4: 780MB (40% Komprimierung)
- rar5: 778MB (40% Komprimierung)
9.3GB ISO-Bilddateien
- Zip: 6.58GB (29% Komprimierung)
- Zipx: 5.59GB (40% Komprimierung)
- 7z: 5.45GB (41% Komprimierung)
- RAR4: 6.095GB (34% Komprimierung)
- RAR5: 5.8GB (38% Komprimierung)
Fazit
Das ist eine ziemlich eindrucksvolle Leistung von 7-Zip. Das Open-Source-Komprimierungstool (das vollkommen kostenlos ist) kann problemlos mit WinZIPs leistungsstarkem Zipx Format mithalten. Bedenkt man, dass WinZIP einem Unternehmen gehört und Geld kostet, während 7-Zip von einer Truppe Open-Source-Entwicklern angeboten wird, dann fällt die Entscheidung für letzteres ziemlich leicht.
Das beste WinRAR Angebot, RAR5, landet dagegen auf dem dritten Platz und hinkt der Konkurrenz somit etwas hinterher (wenn auch nicht allzu stark). Jedes Mal, wenn man das Tool öffnet, auf „Evaluations-Version nutzen” klicken zu müssen, kann auch schnell anstrengend werden und macht es nicht sehr viel besser.
Vielleicht wollen Sie aber generell keine Drittanbieter-Software herunterladen. In diesem Fall können Sie auch Windows integriertes Komprimierungstool verwenden. Klicken Sie dazu einfach per Rechtklick auf die zu komprimierende Datei, anschließend auf „senden an“ und „komprimierter Ordner“. Dieses Tool ist zwar nicht ganz so effektiv, dafür aber schnell und kostenlos. Es ist außerdem bereits integriert, wieso sollte man sich da also beschweren?
In Zukunft werden wir hier noch weitere Komprimierungstests ergänzen. Gibt es Dateiformate, von denen Sie wollen, dass wir sie demnächst komprimieren? Dann lassen Sie es uns in den Kommentaren wissen!
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