1. Microsoft selber liefert Windows 10 mit einem installierten Antivirus Programm aus
Der offensichtlichste Grund, warum Antivirussoftware ein Muss für die meisten Benutzer ist, ist der Windows Defender. Ja, Microsoft – das Unternehmen hinter dem Windows Betriebssystem, welches derzeit über 1,5 Milliarden PCs in Umlauf gebracht hat – hat mit der Veröffentlichung von Windows Vista im Jahre 2006 angefangen, eine Antivirussoftware zu integrieren.
Zehn Jahre später, haben sich die Dinge nicht großartig geändert, bis auf die Explosion der Sicherheitsbedrohungen. Heutzutage werden Hundertmillionen neue PCs jährlich ausgeliefert, die Windows Defender als vorinstallierte Anwendung in Windows 10 besitzen. Es bietet eine grundlegende Sicherheitsschicht, bis man das Antivirusprogramm seiner Wahl installiert.
Um noch einen draufzusetzen, integrieren viele PC Hersteller eine dritte Sicherheitslösung von Unternehmen wie Norton oder McAfee, um mal einige zu nennen. Allerdings ist dies nicht für jeden was. Viele dieser Vorinstallierten Lösungen kommen in Form einer „erweiterten Testversion“, welche den Benutzer dann ungeschützt lassen, sobald die Zeit zum Testen abgelaufen ist. Ander als Windows Defender, welches ein kostenloses Programm ist.
2. Ein Antivirenprogramm kann auch genutzt werden um weitere Sicherheitseinstellungen vorzunehmen
Wenn man die neuste Version von Windows 10 besitzt, kann man mit dem neuen Windows Defender Sicherheitscenter mehr machen als nur den Computer nach Viren durchsuchen zu lassen. Zusätzliche Funktionen wie „Geräteleistung und Gerätegesundheit“ , „Firewall und Netzwerkschutz“ , „Anwendungs- und Browserkontrolle“ und „Familienoptionen“.
Das Windows Defender Sicherheitscenter ist mit zusätzlichen Funktionen ausgestattet, was für ein kostenloses Programm wirklich gut ist, aber im Vergleich zu kostenpflichtigen Programmen von Drittanbietern nicht ausreicht. Es sind auch kostenfreie Versionen von Drittanbietern verfügbar, diese sind allerdings zeitlich begrenzt nutzbar und einige von ihnen nerven mit Pop-up Werbung.
Um widerzuspiegeln das die kostenpflichtigen Versionen ihrer Produkte mehr bieten als nur eine einfache Anwendung zur Virensuche, haben einige Anbieter das Markenzeichen ihrer Produkte geändert. Einige von ihnen bieten zusätzlich Schutz vor unerwünschten Werbe-Mails, Schutz der Privatsphäre, oder auch die Nutzung des Mobiltelefons, als ein starkes Werkzeug zum Schutz des PCs.
3. Antivirenprogramme haben sich weiterentwickelt und passen sich an neue Sicherheitsbedrohungen an
Viele von ihnen haben haben bereits von den klassischen Schadprogrammen wie Trojaner, Würmer, Tastatur-Protokollierer oder versteckte Hintertüren gehört oder gelesen. Diese infizieren den Benutzer durch E-Mail Anhänge, oder Downloads von verdächtigen Webseiten. Wenn das passiert ist, können sie alle Objekte in dem lokalen Netzwerk ausspionieren und großen Schaden anrichten. Das sind alles verschiedene Methoden um an die sensiblen persönlichen Informationen ran zu kommen.
Microsoft hat die Sicherheit von Windows mit jeder neuen Veröffentlichung verbessert, was dazu führt, dass die klassischen Viren unbrauchbar sind. Andererseits haben die bösen Jungs neue Wege gefunden um einen PC anzugreifen und die Kontrolle zu übernehmen. Ein nennenswertes Beispiel ist Erpressersoftware, welche Daten stiehlt und Zugriffe verweigert bis man die Diebe bezahlt, und es trotzdem technisch unmöglich ist die Diebe jemals zu identifizieren.
In der Zwischenzeit hat sich die Antivirensoftware soweit entwickelt das sie mit solchen Bedrohungen umgehen kann. Sie kann speziellen Schutz für wichtige Ordner bieten, verhindern das Schadsoftware gleichzeitig mit Windows gestartet wird und eine Liste erstellen mit vertrauenswürdigen Anwendungen. Einige dieser Antivirenprogramme können sogar verhindern, dass Einstellungen verändert oder Programme deinstalliert werden von Angreifern, indem es mit einem Benutzerpasswort geschützt wird.
4. Der Internetbrowser ist nicht so sicher wie man denkt
Eines der Hauptziele der bösen Jungs ist der Internetbrowser den man nutzt. Genau so oft wie Google, Microsoft und andere damit werben wie sicher ihre Browser sind, zeigt die Realität das alle von ihnen Schwachstellen haben. Mit einem Update kann man die Schwachstellen ausmerzen, allerdings benötigt die Entwicklung in Bezug auf die Komplexität des Fehlers einige Zeit und so lange ist das System anfällig für Angriffe.
Darüber hinaus funktionieren die klassischen phishing Angriffe trotzdem. Angreifer können infizierte Codes in Werbung, Videos die automatisch abgespielt werden, oder in Kampagnen von sozialen Medien verstecken, die als seriöse Preisausschreiben oder Werbegeschenke getarnt sind. Und sobald man diese dann anklickt ist man infiziert und wenn es keinen visuellen Hinweis auf die Attacke gibt, weiß man auch nicht um die Infizierung.
Einige Attacken beinhalten eine Weiterleitung von einer seriösen Webseite auf eine infizierte oder getarnte Internetseite. Wenn man sich dann nochmals einloggen will, gibt man so seine Anmeldeinformationen an die bösen Jungs. Gute Antivirenprogramme durchsuchen und analysieren die Codes von Webseiten und warnen vor einer bösartigen Seite.
5. Das Antivirenprogramm als zusätzliches Element der Sicherheit
„Aber ich bin vorsichtig im Umgang mit meinem PC und im Internet!“ Das sagen Benutzer vielleicht häufiger. Aber man kann nie vorsichtig genug sein, was die Sicherheit im Umgang mit dem PC angeht und gute Kenntnisse sind nicht genug um den PC sicher zu machen. Sich aktiv mit der Sicherheit auseinanderzusetzen, mindert das Risiko von Daten- und finanziellem Diebstahl oder Identitätsdiebstahl.
Wie Mediziner sagen: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Hier folgen einige Situationen in denen ein Antivirenprogramm einige wertvolle zusätzliche Sicherheiten bieten kann:
- online einkaufen, online Banking und online Handel
- Nutzung eines öffentlichen Wi-Fi’s
- das Teilen von Links, Dateien, oder das Teilen des PCs mit anderen
- das Klicken auf Werbung oder Links von Werbegeschenken
- das Anschauen von Inhalten für Erwachsene
- bei der Nutzung von sozialen Medien oder der Erkundung des Internets
- beim runterladen von Dateien, Medien und Software aus dem Internet
Einige von euch denken vielleicht, das Antivirenprogramme Schadsoftware erst nach der Infizierung entdecken. Aber in der Realität analysieren die besten Antivirenprogramme das Verhalten jeder Anwendung die geöffnet wird. Das maximiert die Chancen eine Sicherheitsbedrohung zu finden, bevor sie dem System Schaden zufügen kann.
Wie gut ist Windows 10 S?
Microsoft sagt, dass Windows 10 S viel sicherer ist, weil es ausschließlich „Sandbox – basierte“ Anwendungen aus dem Windows Store nutzt. Das ist zum Teil auch wahr, aber eben nicht die ganze Geschichte. Es ist weniger wahrscheinlich mit Spionagesoftware und infizierter Werbesoftware bei Anwendungen aus dem Store – welcher von Microsoft betreut wird – in Berührung zu kommen.
Man kann ausschließlich den Microsoft Edge Browser mit Windows 10 S benutzen und auch dieser ist für Angriffe anfällig. Wichtige Dateien benötigen Schutz vor Erpressersoftware. Auch „Sandbox-basierte“ Anwendungen sind nicht der Heilige Gral wenn es um die Sicherheit geht. Des Weiteren ist auch das voreingestellte Benutzerkonto bei Windows 10 S anfällig für Angriffe.
Das Fazit lautet also, dass ein Antivirenprogramm genauso wichtig ist, wie die Vorsicht und die Software immer auf dem neuesten Stand zu halten. Außerdem gibt es keinen Grund ein Vermögen für Antivirensoftware auszugeben. Unternehmen wie Bitdefender bieten einige erschwingliche Produkte an, welche die speziellen Bedürfnisse abdecken.
Schreibe einen Kommentar