Das Gute
- In Windows 8.1 und 10 integriert
- Malware Schutz wird besser
- Jetzt ein Teil des Service Center
Das Schlechte
- Hat immer noch viele Bedrohungen übersehen
- Komplette Scans verlangsamen den Computer
- Nicht viele extra Funktionen
Urteil
Windows Defender ist definitiv besser als die letzte Möglichkeit obwohl es immer noch nicht so gut wie die meisten kostenlosen Antivirus Programme ist.
Hinter der Oberfläche versteckt eines jeden Windows 8.1 oder Windows 10 Systems, ist der Microsoft Windows Defender, ein eingebauter Antivirenschutz für diejenigen, die sich über Malware, Scanner oder Bedrohungen, keine Gedanken machen. Dem Programm mangelt es an vielen Dingen, welche wir von anderen Sicherheitsprogrammen bekommen, aber es hat den Vorteil, dass es bereits in das Betriebssystem integriert ist.
Jedoch, während sich die Fähigkeiten des Malwareschutzes vom Windows Defender und seiner Schwester Windows 7, Microsoft Security Essentials, zum Großteil in den letzten Jahren verbessert haben, hinken sie dem Schutz, der meisten kostenlosen Antivirenprogramme, immer noch hinterher. Für wirklich besseren Schutz, empfehlen wir dir Avast Free Antivirus oder Bitdefender Antivirus Free Edition.
Kosten und was abgedeckt ist
Windows Defender ist in Windows 8.1 und Windows 10 bereits integriert. Es gibt keine Möglichkeit die Software dauerhaft abzuschalten, ohne Einstellungen bei der Windowsregistrierung vorzunehmen, und es läuft stets weiterhin, solange bis du ein Antivirenprodukt eines Dritten installierst. Es gibt keine Optionen für Upgrades oder Premiumprodukte, welche dich mit mehr Funktionen ausstatten würden.
Mit dem letzten offiziellen Windows 10 Update, dem Creators Update (Version 1703), hat Microsoft den Namen des Windows Defenders in Windows Defender Antivirus umbenannt, um nun klar zu stellen, was es macht. Aber weil es bei älteren Windows 10 Versionen immer noch Windows Defender heißt, und ebenfalls bei allen Versionen von Windows 8.1, werden wir die Namen als Synonym verwenden.
Wenn du nach einer umfassenden Anwendung suchst, welche dir dabei hilft Geheimnisse zu hüten, schau dich woanders um. Windows Defender bietet nur einen Basisschutz und ist stolz darauf.
Die aktuellste Windows 10 Version hat auch den Windows Defender Security Center eingeführt. Dies ist eine neu vereinigte Schnittstelle für einige Windowssicherheits- und Privattools, für welche man bis vor Kurzem noch getrennten Zugang brauchte, welche Firewall, System-Performance Monitore, elterliche Kontrolle und den Windows Defender an sich beinhalten.
Auf Windows 7, werden die Funktionen des Windows Defenders von Microsoft Security Essentials (MSE) abgewickelt, was von der Microsoft Seite heruntergeladen und manuell installiert werden muss. Es verwendet dieselbe Malware-Erkennung wie der Windows Defender. (Um die Sache noch etwas komplizierter zu machen, verwendet Windows 7 ein komplett anderes Programm, namens Windows Defender, welches sich aber deaktiviert, sobald du MSE installierst.)
Antivirenschutz
Windows Defender ist eine der meist verbreiteten AV Programme auf dem Planeten, und einige Menschen die sich auf dieses Programm verlassen, wissen nicht einmal, dass es existiert. Es wird sich automatisch updaten, wenn du Windows 10 oder Windows 8.1 immer erlaubst, das neuste Systemupdate herunterzuladen.
Um deinen PC vor einem Infekt zu schützen, verwendet der Windows Defender traditionell übereinstimmende Scans, die die potenzielle Malware mit einer Datenbank von bereits bekannten Bedrohungen vergleicht. Es benutzt außerdem heuristische Analysen, welche das Softwareverhalten und andere Attribute überwachen, um „zero-day“ Malware oder Malware zu erwischen, die ihren Code rapide verändert, um so Signaturerkennungen auszuweichen.
Alles was merkwürdig aussieht wird zu den Laboren von Microsoft für weitere Analysen geuploadet. Neue Signaturupdates werden an den Benutzer täglich mehrmals gesendet. (Du kannst dich entscheiden, ob du durch eine Option in den Einstellungen des Windows Defenders, an diesem Malware-Sammelprogramm teilnehmen willst.)
Windows Defenders Malwareschutz ist nicht gut, verglichen zu den Gleichen von Bitdefender oder Avast, jedoch wurde die Fähigkeit gefährlichen Code zu erkennen und abzuschrubben in den letzten Jahren verbessert.
Wie die meisten Antivirenprogramme, läuft Windows Defender konstant im Hintergrund, aber du kannst den Echtzeit Scanner in eine Schlummerfunktion setzen, wodurch sich Störungen verringern. Microsofts cloudbasierter Block mit First Sight Technologie, reagiert auf Bedrohungen, wie ein Ransomware-Angriffe, schnell.
Du kannst eine individuelle Datei, Ordner oder Festplatte mit dem Windows Defender scannen, indem du das Objekt mit dem Windows Explorer durchstöberst, danach Rechtsklick auf dieses. Windows Defender scannt automatisch neue USB Festplatten, wenn diese mit dem System verbunden werden.
Antivirus Leistung
Windows Defenders Malware Schutz ist nicht so gut wie Bitdefender oder Avast aber die Fähigkeit gefährliche Codes zu identifizieren und zu reinigen hat sich in den letzten Jahren verbessert. Nun ist es ein effektives Mittel (welches jedoch gelegentlich Fehler aufweist) um Ihr System zu schützen.
Die zwei Monate ausgeführten Bewertungen von dem deutschen unabhängigen Labor AV-TEST auf Windows 10 zeigte, dass Windows Defender 99 Prozent der zuvor unentdeckten Zero-Day-Malware im Mai und Juni 2017 stoppte.
In diesem Hinblick ist noch einiges an Arbeit zu tun, besonders im Vergleich zu den Gegnern die ein 100 Prozentiges Ergebnis in beiden Monaten ablieferten, so wie Avast, AVG und Bitdefender. (Was bei einer Antivirus Software zählt ist wie viel Malware durchgeht). Aber in Anbetracht dessen, dass Windows Defender im September 2015 nur 80,5 Prozent der Zero-Day-Malware stoppte und ein Jahr später 88,1 Prozent, können wir nur beeindruckt sein.
Wenn es darum geht verbreitete, bekannte Malware auf Windows 10 zu erkennen, stoppte Defender 99,8 Prozent im Mai und 99,7 Prozent im Juni. Avira und Bitdefender erreichten in beiden Monaten ein perfektes Ergebnis. Windows Defender identifizierte eine enorme Anzahl von 16 sicheren Posten fälschlicherweise als Malware (Falschmeldungen), jedoch entgegen eines Durchschnitts von Drei.
AV-TEST bewertete Microsoft Security Essentials (MSE) auf Windows 7, welches seinen Malware Scanner mit Windows Defender teilt. Im Januar und Februar 2017 erreichte MSE perfekte 100 Prozent gegen Zero-Day-Malware, ein großer Schritt nach vorn für das Programm. (Avast und Bitdefender erhielten auch 100 Prozent).
Dennoch verfehlte MSE 0,7 Prozent von verbreiteter Malware im Januar und 0,4 Prozent im darauf folgenden Monat, wohl die schlechtesten Ergebnisse der sechs Marken der kostenlosen AV Programmen die wir kürzlich überprüften. MSE verzeichnete drei Falschmeldungen im Februar.
Von Februar bis Juni 2017 wurden über fünf Runden an Bewertungen von dem österreichischen Labor AV-Comparatives durchgeführt. Die Ausführung von MSE auf Windows 7 stoppte einen Durchschnitt von 98,9 Prozent von Malware die von gefährlichen Webseiten ausgingen. Es registrierte auch 27 Falschmeldungen in diesen fünf Monaten.
Im Kontrast hatte Bitdefender eine Erkennungsrate von 99,9 Prozent mit fünf Falschmeldungen in fünf Monaten. Panda hatte eine Rate von 99,8 Prozent und 11 Falschmeldungen.
Sicherheit und Datenschutz
Falls Sie nach einer vollausgestatteten Applikation suchen die Ihnen helfen kann Ihre Geheimnisse zu bewahren sollten Sie wo anders schauen. Windows Defender bietet nur einen grundlegenden Schutz und ist stolz darauf.
Sie erhalten Microsofts SmartScreen Filter um potenziell gefährliche Webseiten zu blockieren, aber es funktioniert nur mit Internet Explorer und Edge Browsern. E-Mail Anhänge können basierend auf deren Inhalt geblockt werden, aber nur bei Microsoft Outlook und Microsoft Office 365. Zudem nur wenn die E-Mails geöffnet sind. Drittkunden erhalten keinerlei Schutz.
Microsofts Edge Browser bietet ebenso wie Google Chrome und Mozilla Firefox an Passwörter zu speichern, aber Windows Defender fehlt es an allem wie Avasts Passwort Manager. Es gibt keine Verschlüsselung auf Dateiebene, aber wenn Sie den Windows 10 Pro haben (Enterprise oder Education Ausgabe) können Sie Microsofts BitLocker Festplattenverschlüsselung verwenden.
Windows Defender weist weder Dateishredder noch einen gehärteten Browser für Online Banking und Shopping auf. Es gibt keinen Scanner für lokale Netzwerke um anfällige Geräte zu entdecken.
Es gibt auch keine Systemrettungs-Disk, aber Sie können das Windows Rettungs-Tool verwenden um das System an einen vorherigen Zeitpunkt zurückzubringen.
Ausführung und Systemauswirkung
Da Windows Defender ein Teil von Windows ist, gab es für uns keine Möglichkeit die Systemauswirkung nach der Installation abzuschätzen, aber wir führten Zeitmessungen durch und messen deren Auswirkung. Wir führten unseren OpenOffice Vergleichstest aus auf einem Asus X555LA Laptop mit Windows 10 mit 6GB Ram, einem Intel Core i3 CPU und 36GB an Dateien auf einer 500GB Festplatte, welche 20.000 Namen zu 20.000 Adressen einer Tabelle zuordnet. Es war in 6 Minuten und 58 Sekunden fertig.
Windows Defender ist ein mäßig langsamer Scanner. Es dauerte 48 Minuten und 45 Sekunden um die Festplatte unseres Systems durchzugehen; Dabei wurden 350.396 Dateien geprüft und wir fanden nichts verkehrtes. Das ist mehr als 3 Minuten schneller als Bitdefenders erster vollständiger Scan, aber Bitdefenders komplette Scans werden viel schneller wenn Sie diese wiederholen; Windows Defenders werden es nicht.
Windows Defender konnte einen Schnellscan der am meisten anfälligen Bereichen in 2 Minuten und 36 Sekunden durchführen. Das ist ungefähr so lang, wie der Schnellscan von Avast Free Antivirus dauern kann.
Die Scans hatten unterschiedliche Auswirkungen auf die Systemausführung. Windows Defenders Schnellscan hatte nur eine Auswirkung von 2 Prozent mit einer OpenOffice Ausführungszeit von 7:07, nur 9 Sekunden langsamer als der Ausgangswert.
Andererseits verschlang der komplette Scan Systemressourcen und verzeichnete ein OpenOffice Ergebnis von 10:59. Das ist eine Verlangsamung von enormen 58 Prozent, wodurch Windows Defender in dieser Hinsicht sicher zum schlechtesten der kostenlosen Malware Programmen wird.
Benutzeroberfläche
Selbst als Teil des neuen Security Center ist Window Defenders Oberfläche noch immer minimalistisch und streng mit einem einfachen weißen, blauen und grünen Farbschema. Die gute Nachricht ist, dass Ihnen Windows Defender die Möglichkeit bietet die Größe des Interface Fensters zu ändern und es im Vollbildmodus zu nutzen, eine seltene Fähigkeit unter den Antivirus Programmen.
Sie können jederzeit einen kompletten Scan, einen Schnellscan oder einen angepassten Scan vornehmen um zu prüfen ob der Echtzeit-Schutz aktiviert ist und ob die Bestimmungen auf dem neusten Stand sind.
Das Security Center bietet einen überdurchschnittlichen Defender an, mit Symbolen für fünf Hauptkategorien. Virus & Bedrohungsschutz (z. B. Windows Defender) bietet Zugang zu einem Schnellscan und fortgeschrittene Scans für komplette, angepasste und offline Scans.
Geräteleistung & Gerätestatus sorgt dafür dass sie einen aktuellen Treiber und Windows Software haben, ebenso wie genügend Speicherplatz und Akkulaufzeit; Durch den Neustart können Sie das Betriebssystem Rücksetzen.
Firewall & Netzwerk-Schutz zeigt, dass die Firewall aktiv ist und bietet Whitelist Apps. Durch App & Browser Control können Sie entscheiden ob das System Onlinebedrohungen blockiert oder Sie davor warnt. Die Family Options bieten Ihnen die Möglichkeit eltern Kontrolle von Windows 10 zu installieren, Computernutzung einzuschränken und zu überprüfen was Ihre Kinder online machen.
Jeder Posten erhält ein grünes Häkchen wenn die Bedrohung minimal ist, was sich jedoch schnell zu rot ändern kann, wenn irgendetwas schief geht. Das Hauptfenster von Defender und dessen Security Center haben Tasktray-Symbole die sich so ähnlich sind, dass Sie sich den Kopf bei dem Versuch kratzen werden, zu entscheiden welches nun welches ist.
Insgesamt ist dieses Programm weniger effizient wenn Sie nur einen kompletten Scan durchführen möchten, welcher nun einen zusätzlichen Klick entfernt ist. Durch einen benutzerdefinierten Scan können Sie Ordner oder Treiber zur Prüfung auswählen. Mit dem Defender können Sie keinen Malware Scan zeitlich festlegen, dafür Sie können aber Windows Task Scheduler nutzen.
Während SC dem Defender ein neues Design verleiht, kommt er manchmal in den Weg. In der linken unteren Ecke jedes Security Center Fensters befindet sich ein Link für die Einstellungen, welcher zwischen den Malware und Firewall Benachrichtigungen umschaltet. Um zu den wesentlichen Details zu gelangen müssen Sie immer noch in dem altem Einstellungsbereich von Defender graben, welcher sich paradoxerweise im rechten oberen Bereich des Fensters befindet.
Installation und Support
Im Gegensatz zu anderen kostenlosen Malwareprogrammen, gibt es beim Defender nichts zu installieren. Er ist bereits ein Teil und eine Partie auf dem Windows 8.1 oder 10 System. Windows 7 verwendet Microsoft Security Essentials, welches gesondert heruntergeladen werden muss.
Der Security Center hat keine Hilfskategorie, man ist also wieder auf die Unterstützung der alten Windows Defender Schnittstelle angewiesen. Dort wirst du einen direkten Link zur Präsenz des online Unternehmenssupports finden und einen Weg um ein Malwarebeispiel einzureichen. Dort sind auch einige Tipps und Hinweise, jedoch geschieht der Support durch ein Forum.
Fazit
Gleich in Windows eingebaut zu sein, hat seine Vorteile. Windows Defender Antivirus läuft immer im Hintergrund, und das neue Security Center fügt ein Furnier an modernen Designs hinzu. Aber der langsame Malwarescanner hat einen heftigen Einfluss auf das System, und während der Schutz des Defenders sich zwar verbessert, hinkt er in Sachen Schutz immer noch den meisten anderen Produkten hinterher.
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