Einer der größten Vorteile von Xiaomi als Marke ist die Tatsache, dass man ein wirklich starkes Preis-Leistungsverhältnis von praktisch allen Produkten, für die das Unternehmen sich entscheidet, seinen Namen darauf zu schreiben, erwarten kann – wir sprechen hier von einer Produktpalette von Smartphones über diverses Zubehör bis hin allem, was sich im Ökosystem von Xiaomi finden kann. In vielen Ländern hat Xiaomi so etwas wie eine Revolution in den Segmenten, in denen das Unternehmen mitspielte, hervorgebracht. Die Preise wurden derart stark nach unten gedrückt, während die Nützlichkeit für den Endbenutzer nach oben getrieben wurde. So ziemlich dasselbe gilt für die Präsenz von Xiaomi im Segment der Fitness-Tracker – ein Bereich, der eigentlich von hochpreisigen Optionen dominiert war, die die Aufgabe zwar gut erfüllten, aber eben nur von jenen gekauft werden konnten, die es mit dem Fitbleiben sehr ernst meinten. Als Xiaomi ursprünglich mit dem originalen Mi Band in diesen Bereich der Fitness-Tracker einstieg, wurde die Saat für eine sehr schnelle Veränderung ausgebracht, was die Zielgruppe dieses Bereichs von wahren Fitness-Freaks hin zu Amateuren verlagerte und vergrößerte, die eigentlich noch ganz am Anfang ihrer Fitness-Karriere stehen. Mit dem neuen Mi Band 4 bringt Xiaomi jetzt große und vor allem bunte Veränderungen zu seiner Produktpalette an Fitness-Trackern, was ein wirklich konkurrenzfähiges Produkt sogar noch attraktiver macht. Das Band ist in China bereits sehr gut angekommen, wo 1 Million Einheiten bereits innerhalb der ersten acht Tage nach der Veröffentlichung in dieser Region verkauft wurden; wir erwarten also auch ähnlich große Einschläge und Reaktionen in anderen Regionen.
Wird das Mi Band 4 diesem Hype wirklich gerecht? Einfach weiterlesen, um herauszufinden, was wir feststellen konnten.
Spezifikationen: Xiaomi Mi Band 4
Gestaltung
Das Mi Band 4 von Xiaomi ist sofort als der Nachfolger des Mi Band 3 zu erkennen, aber das Produkt bietet doch so einige Unterschiede zu seinem Vorgänger. Mit dem Mi Band 4 hat Xiaomi sich dem zugeschrieben, ein Upgrade vom 0,78 Zoll großen OLED-Touchscreen des Mi Band 3 zu einem 0,95 Zoll großen AMOLED-Touchscreen in Vollfarbe durchzuführen. Das ist der einzige, besonders große Unterschied zwischen diesen beiden Generationen und die Veränderungen, die dies mit sich bringt, sind sehr positiv. Das Display am Band ist jetzt viel größer, heller, in Farbe ausgeführt und bietet zudem eine bessere Sichtbarkeit in hellem Tageslicht, als es beim Vorgängermodell der Fall war. Das Display allein hebt schon den Wert des Mi Band 4 weit über dessen Preis an und macht das Upgrade über die Jahre allein schon wert. Man kann jetzt mit einem einzigen Blick weit mehr Daten auf dem eigenen Handgelenk sehen, außerdem öffnet das Farbdisplay Möglichkeiten der Anpassung des Aussehens der Uhr durch weit mehr mögliche Kombinationen.
Das Display allein hebt schon den Wert des Mi Band 4 weit über dessen Preis an und macht das Upgrade über die Jahre allein schon wert.
Sprechen wir von direkten Vergleichen zwischen dem Mi Band 3 und dem Mi Band 4, so müssen wir zugeben, dass das Gehäuse des Trackers jetzt etwas dicker ist. Das vordere Glas hat nun eine gerade, flache Erscheinung und bietet nicht mehr derart abgerundete Ecken am Display, wie es beim Mi Band 3 der Fall war. Außerdem gibt es keine Vertiefung für den Touch-Button, was aber ohnehin kein Thema ist. Sowohl das Mi Band 3 als auch das Mi Band 4 werden mit einem schwarzen Armband geliefert, andere Farboptionen müssen für beide Produkte separat gekauft werden. Da beide Bänder untereinander kompatibel sind, kann man jene Armbänder, die man für das Mi Band 3 gekauft hat, problemlos auch mit dem Mi Band 4 verwenden, so wie ich es auch gemacht habe und zwar gänzlich ohne Probleme.
Was allerdings nicht untereinander kompatibel ist, ist das Ladegerät, da das Mi Band 4 mit einem neuen Design beim Ladegerät kommt. Der Tracker verfügt nun über Federkontaktstifte, sogenannte „Pogo-Pins“, die am unteren Ende offen liegen, während jene Pogo-Pins am Vorgängermodell gut versteckt auf der Seite verbaut waren. Abgesehen von dieser Änderung muss man den Tracker doch immer noch aus dem Armband herausholen, um ihn aufzuladen. Das Ladegerät ist napfartig und verfügt über einen USB-A-Anschluss auf der anderen Seite des Kabels. Die Ladegeräte waren immer schon ein Schwachpunkt von den Mi Bands, was zumindest meine Erfahrung anbelangt – ich hatte Schwierigkeiten damit, meinen Tracker verlässlich, dauerhaft und mühelos aufzuladen, zumindest so beim Mi Band 3 und ich ging eindeutig davon aus, dass ich mit den neuen Ladegeräten vom Mi Band 4 noch mehr Schwierigkeiten erleben würde. Tatsächlich sind sie sogar noch schlechter. Schon nach nur 3 Ladevorgängen stand ich bereits von den ersten Problemen dabei, den Tracker fest im Lade-Napf zu positionieren – die Pogo-Pins springen einfach die ganze Zeit heraus und die kleinen Riegel auf der Innenseite des Ladegeräts sind wirkungslos, wenn es darum geht, den Tracker an Ort und Stelle zu halten, was auf das verwendete Material und die Gestaltung des Ladegeräts zurückzuführen ist. Ich muss mein Ladegerät mit einem schweren Objekt befestigen, somit bewerte ich das Ladegerät eindeutig als negativ. Zum Glück arbeitet Xiaomi an besseren Ladegeräten für die nächste Generation. Vielleicht etwas mit Magneten?
Das Mi Band 4, welches in China ausverkauft ist, verfügt über NFC für schnelles Bezahlen und ein Mikrofon, um mit dem Sprachassistenten von Xiaomi zu kommunizieren. Beide Features gibt es im Modell vom Mi Band 4, welches außerhalb von China verkauft wird, nicht. Nutzer in Europa, wo NFC bereits eine höhere Nutzung als Bezahl-Lösung verzeichnen kann, kann der Mangel dieses Hardware-Moduls durchaus ein Problem darstellen. Gleichermaßen könnte das fehlende Mikrofon für Nutzer, die sich auf Sprachassistenten verlassen, ebenfalls ein großes Problem darstellen – aber man sollte auch bedenken, dass dieses Mikrofon in der Region Chinas an den Sprachassistenten von Xiaomi gebunden ist. Man kann es nicht mit anderen Assistenten oder zu anderen Funktionen nutzen.
Alles in allem gefällt mir das Design und die Gestaltung vom Mi Band 4 sehr gut. Es verfügt über ein wirklich unaufdringliches und dezentes Aussehen, welches nicht dazu vorgesehen ist, große Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Das könnte nicht gut funktionieren, wenn man vorhat, ein auffälliges oder protziges Accessoire am eigenen Armband haben möchte, aber meine persönliche Präferenz liegt bei der Funktion vor Form und Aussehen und das Mi Band 4 dient genau diesem Zweck.
Benutzeroberfläche und User Experience
Die Benutzeroberfläche der Fitness-Tracker von Xiaomi ist in zwei Teile geteilt – Einen Bereich mit dem, was man am Armband selbst sehen kann und einen Bereich mit allem, was man über die Mi Fit-App am eigenen Gerät sehen kann.
Mi Band
Das Mi Band 4 erlaubt es Nutzern, unterschiedliche, vollkommen anpassbare Oberflächen zu nutzen. Es gibt nur ein paar Optionen, die innerhalb von Mi Fit verfügbar sind, aber man kann ganz einfach einige dieser Oberflächen von Webseiten von Drittanbietern, wie beispielsweise amazfitwatchfaces.com herunterladen und sogar Nutzeranimierte Oberflächen verwenden. In Abhängigkeit der Oberfläche der Uhr, kann am Homescreen Zeit, Tag, Datum und gegangen Schritte, zurückgelegte Distanz, verbrannte Kalorien und den Akkustand der Uhr anzeigen. Man kann außerdem einstellen, dass am Mi Band Benachrichtigungen vom eigenen Smartphone angezeigt werden – aufgrund des farbigen Displays und des größeren Bildschirms kann man jetzt sogar die Icons der jeweiligen App und mehr Daten auf einen Blick sehen, was im direkten Vergleich zum Mi Band 3 sehr viel Nutzen mit sich bringt.
Man kann vom Homescreen aus nach links wischen, um direkt zum Musik-Kontrollbildschirm zu wechseln. Auf diesem Bildschirm kann man seine Musik, die gerade am verbundenen Smartphone gespielt wird, kontrollieren. Man kann die Wiedergabe fortsetzen, pausieren, zum nächsten oder vorhergehenden Song wechseln und außerdem die Lautstärke kontrollieren. Zugegebenermaßen ist die Lautstärkeneinstellung nicht gerade ausgezeichnet, die Veränderung geht in sehr großen Schritten vor – aber es ist nur so viel, wie man auf einem derart kleinen Display eben tun kann. Das Kontrollieren der eigenen Musik ist eines meiner liebsten Features am neuen Mi Band 4: Meine neuen Sony WF-1000XM3-Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung verfügen über keine Lautstärkeregler, somit ist die Möglichkeit, die Lautstärke direkt über mein Handgelenk zu kontrollieren, überaus nützlich.
Die Features zur Musikkontrolle am Mi Band 4 von Xiaomi waren sehr nützlich, als ich mein Smartphone am Flughafen aufladen musste und trotzdem weiterhin Musik über meine Funk-Kopfhörer hören wollte.
Ein weiterer, nützlicher Zusatz ist die Möglichkeit, das Mi band 4 mit einer vierstelligen PIN (nur 1 bis 4) zu sichern bzw. zu sperren, während das Band getragen wird. Das löst eines der Hauptprobleme, das ich mit dem Vorgängermodell, dem Mi Band 3 hatte, sodass andere jetzt meine Benachrichtigungen (wenn ich den Verlauf nicht gelöscht habe) nicht mehr lesen können, wenn ich das Band einmal unbeaufsichtigt lasse. Wenn das Mi Band 4 gesperrt ist, ist nur und ausnahmslos der Homescreen sichtbar.
Wenn man am Homescreen nach unten wischt, kommt man auf die Seiten für den Status (Schritte, Distanz, Kalorien, Inaktivitäts-Benachrichtigungen), Puls, Workout (Laufen im Freien, Laufband, Radfahren, Gehen, Training, Schwimmen im Pool), Wetter, Benachrichtigungen und Mehr (DND, Alarm bzw. Wecker, Musik, Stoppuhr, Timer, Gerät finden, Stummschaltung, Band-Anzeige, Einstellungen (Helligkeit, Sperrbildschirm, Neustart, Zurücksetzen auf Werkseinstellungen, Regulierungen, Über)).
Es gibt eine Menge innerhalb des Mi Band 4 zu erforschen, aber leider konnte ich keine Möglichkeiten finden, mit denen ich Optionen ausblenden kann, die ich nicht regelmäßig nutzen möchte, wie es beim Mi Band 3 einfach möglich war. Das scheint ein seltsames Versäumnis zu sein, was ich besonders schade finde, da es viel mehr Features gibt, die direkt vom Handgelenk bzw. eben vom Armband selbst aus initialisiert werden können oder auf welche direkt zugegriffen werden kann, ohne dass man dafür die Mi Fit-App benötigt. Einige Organisationsmöglichkeiten wären hier sehr willkommen und ich hoffe, dass ein Update für die Firmware des Mi Band 4 in naher Zukunft diese Möglichkeit wieder zurückbringt.
Mi Fit
Das zweite Standbein der Experience des Mi Band 4 ruht auf der Mi Fit-App, die sowohl unter Android, als auch auf iOS verfügbar ist.
Die Mi Fit-App sollte jedem ein Begriff sein, der in der Vergangenheit bereits ein Mi Band in Verwendung hatte, da diese App als Hauptmöglichkeit zur Kommunikation mit dem Mi Band dient. Die Mi Fit-App ist in drei Tabs aufgeteilt: Workout, Freunde (Friends) und Profil (Profile). Ein Großteil der Veränderungen im Bezug auf das Mi Band 4 finden sich unter Profil > Mi Smart Band 4. Von hier aus kann man unzählige Aspekte des Fitness-Trackers kontrollieren und anpassen, darunter auch das Setzen von unterschiedlichen Oberflächen und die Einstellung, welche Apps über das Armband Benachrichtigungen senden dürfen. Auch die Einstellungen für den Inaktivitätsalarm finden sich hier. Die App ist außerdem notwendig, um von Zeit zu Zeit Firmware-Updates für das Mi Band 4 durchführen zu können, somit ist die Mi Fit-App ein wesentlicher Teil der Nutzererfahrung des Mi Band 4.
Wenn man es bevorzugt, die Mi Fit-App nicht zu verwenden, gibt es derzeit nur sehr wenige Alternativen. Empfehlenswert wäre auf jeden Fall Gadegtbridge gewesen, eine Open Source-App, mit der man Verbindungen zu unzähligen unterschiedlichen Fitness-Trackern aufbauen kann, ohne dabei Daten an den Anbieter senden zu müssen, allerdings wurde die App bis dato noch nicht mit Unterstützung für das Mi Band 4 upgedatet.
Tracking
Zu den Haupt-Verkaufsargumenten zählt das Mi Band 4 mit Schwerpunkt das Fitness- und Aktivitäts-Tracking und zum größten Teil enttäuscht das Mi Band 4 hier auch keineswegs, besonders nicht, wenn man den Preis des Produkts bedenkt.
Das Mi Band 4 verfügt über dreiaxialen G-Sensor und ein dreiaxiales Gyroskop, was es den Nutzern erlaubt, die gegangenen Schritte zu zählen, die zurückgelegte Distanz zu verfolgen, sowie die verbrannten Kalorien. Das Armband ist teilweise sehr sensibel, was das Registrieren der Schritte anbelangt, häufig ging ich, zumindest, wenn man dem Armband Glauben schenkt, um die 30 Schritt im Schlaf, obwohl ich mich eigentlich nicht aus dem Bett bewegt habe. Diese Zahl kam durch die Handbewegungen zustande, die ich vermutlich im Schlaf gemacht habe. Ich habe es ausprobiert und bin kontrolliert gegangen, wobei ich genau mitgezählt habe, dabei kam ich auf eine Abweichung des Bandes von rund 3 %, was bedeutet, dass ziemlich sicher auch Handbewegungen und unvollständige Schritte als komplette Schritte gewertet und entsprechend gezählt werden. Diese Ungenauigkeit hält sich in tragbaren Bereichen, das Mi Band 4 sollte dem Nutzer größtenteils zuverlässige Daten und Werte über die zurückgelegten Schritte liefern. Man kann die Schrittanzahl auch im Verlauf betrachten, um so eine bessere Vorstellung davon zu bekommen, wie sich die eigene Leistung über die Zeit verändert hat.
Die Mi Fit-App versucht, die Aktivitäten automatisch zu kategorisieren, was großartig ist, wenn man nur ein gelegentlicher Nutzer ist, der mehr Zeit mit den Aktivitäten selbst verbringen möchte, anstatt damit, sich durch endlose Datensätze arbeiten zu müssen. Diese automatischen Kategorisierungen von Daten können manchmal total daneben sein, wenn man also bevorzugt, dass die eigenen Datensätze genau und detailliert und vor allem korrekt sind, so empfehle ich es, eben jene regelmäßig zu überprüfen. Ungenauigkeiten bei der Kategorisierung sind sozusagen eine angeborene Einschränkung bei Smart Trackern, also sollte mit dem Mi Band 4 in diesem Punkt nicht zu hart ins Gericht gegangen werden.
Genauso, wie das Zählen der Schritte automatisch gehandhabt wird, geht auch das Sleep Tracking automatisch von der Hand. Das dickere Mi Band 4 ist vielleicht nicht ganz so komfortabel und bequem wie das dünnere Mi Band 3, also muss man sich an das etwas größere Gadget am eigenen Handgelenk während dem Schlaf erst gewöhnen. Die Performance in der Abteilung Schlafüberwachung ist bewundernswert, das Mi Band 4 war in der Lage, ganz genau festzustellen, wann ich einschlief und wann ich aufstehe. Die Abweichung lag hierbei bei unter 2 Minuten. Ich finde das sehr eindrucksvoll, weil ich für gewöhnlich noch einige Zeit im Bett verbringe, in der ich auch mein Smartphone starre, bevor ich einschlafe und nachdem ich aufwache nutze ich mein Smartphone häufig noch mit der Seitenstütze, um Filme anzusehen oder meinen Feed auf YouTube durchzuschauen. Die Handbewegungen während dieser Zeiträume werden weniger und langsamer, jedoch ohne, dass ich dabei schlafe – und das Mi Band 4 konnte damit umgehen, wie ein echter Champion.
Die Messungen von Herzfrequenz bzw. Puls am Mi Band 4 durften eine krasse Verbesserung erleben. Ich hatte bei Vorgängermodellen von Xiaomi sehr schlechte Erfahrungen, was die Messungen des Pulses anbelangt, da die Tracker nicht in der Lage waren, überhaupt irgendetwas zu messen, was vermutlich auf meine dunklere Hautfarbe zurückzuführen ist. Das ist ein Problem, welches der Funktionsweise von lichtbasierten Puls-Sensoren zulasten fällt, da sie häufig nicht in der Lage sind, den Blutfluss durch dunklere Haut zu messen. Ich habe mit ein paar Freunden herumexperimentiert, die eine etwas hellere Haut haben und dieselben Bänder nutzten (Mi Band 2 und Mi Band 3, in diesem Kontext) und bei ihnen lieferten die Tracker sofortige Ergebnisse. Auf meinen Handgelenken waren dieselben Tracker nicht in der Lage, überhaupt irgendwelche Daten zu liefern, auch nicht nach mehreren Versuchen, gleich nachdem sie erfolgreich funktionierten.
Mit diesem Band jedoch ist die Erfahrung eine gänzlich andere. Zum aller ersten Mal seitdem ich Fitness-Tracker teste, war ich in der Lage, komplette Messungen zu bekommen und das ganz ohne Probleme. Ich habe zwar keine Möglichkeiten, zu überprüfen, ob diese Messungen korrekt sind, aber die Tatsache, dass überhaupt Ergebnisse geliefert wurden, ist schon ein großer Erfolg, was mich betrifft.
Das Xiaomi Mi Band 4 bietet auch eigenes Tracking für bestimmte Sportarten, nämlich Outdoor Running (Laufen im Freien), Laufband, Radfahren, Gehen, Training, Schwimmen im Pool. Während das Band zwar über keinen GPS-Chip verfügt, so kann das Mi Band 4 allerdings das GPS des verbundenen Smartphones nutzen, um die Routen, die man während der Aktivitäten Laufen und Radfahren wählt und zurücklegt, nachzuverfolgen. Man bekommt hier auch detailliertere Informationen, wie den durchschnittlichen Puls, Schrittzahl, Trittfrequenz und weiteres, in Abhängigkeit der Aktivität.
Akkulaufzeit
Behalten wir die positive Note dieses Reviews bei und kommen nun zur Akkulaufzeit des Mi Band 4 zu sprechen. Wie auch bei den meisten anderen Dingen, auf die Xiaomi seinen Namen anbringt, bietet das Mi Band 4 eine ausgezeichnete Akkulaufzeit, die niemals den Gedanken aufkommen lässt, dass dies nicht ausreicht.
Das Mi Band 4 bietet eine ausgezeichnete Akkulaufzeit, die niemals den Gedanken aufkommen lässt, dass dies nicht ausreicht
Bei intensiveren Nutzungsmustern mit dauerhafter Pulsmessung, ständigen Benachrichtigungen, viel gehen und Sleep Tracking hat das Mi Band 4 es mit seinem 135 mAh starken Akku geschafft, mir locker zwei Wochen durchgehender Nutzungszeit zu verschaffen, während immer noch 16 % Akku übrigblieben. In leichteren Szenarien, was die Nutzung betrifft, in denen ich mit meinem Mi Band 4 mehr Zeit am Schreibtisch als auf meinem Handgelenk verbrachte, während der Tracker aber trotzdem noch bei jedem Anruf und bei jeder Benachrichtigung vibrieren musste, konnte ich es schaffen, nach zwei Wochen durchgehender Nutzung noch etwa 50 % Akkuladung, was bedeutet, dass ich unter Umständen einen ganzen Monat mit einer Akkuladung meines Mi Band 4 ausgekommen wäre. Zwischen diesen beiden Extremszenarien kann man gut davon ausgehen, dass das Mi Band 4 zwei Wochen an Nutzungszeit problemlos hinbekommen sollte, wenn man ein besonders intensiver und aktiver Nutzer ist, oder aber der Akku wird für nahezu immer halten, wenn man das Gerät nur wenig nutzt. Die Freiheit, ein Gerät zu nehmen und sich keine Sorgen um den Akkustand machen zu müssen, ist wirklich befreiend und welche Art von Magie Xiaomi auch immer auf seine Akkus und deren Laufzeit anwendet, es lässt sich einfach sagen, dass es einfach richtig gut auf den Smart Trackern funktioniert.
Man kann wirklich froh sein, dass der Akku so lange aushält, denn das Aufladen des Mi Band 4 ist einer der wenigen echten Schwachpunkte dieses ansonsten wirklich ausgezeichneten Fitness-Trackers. Wie bereits zuvor im Bereich Design & Gestaltung erwähnt, ist das Ladegerät nicht besonders gut entwickelt und man muss hier leider von starker Frustration an diesem Ende des Weges entgegensehen.
Fazit
Das Mi Band 4 von Xiaomi ist ein Teil der Produktpalette von Xiaomi, die Jahr für Jahr verbessert wird und immer wieder aufs Neue überrascht. Just in dem Moment, in dem man denkt, das Unternehmen hätte jetzt die Spitze erreicht und das beste Produkt veröffentlicht, genau dann erscheint ein neues Produkt, welches die Messlatte sogar noch höher legt. Das Mi Band 4 ist eine absolute Freude in der Nutzung als Fitness-Tracker und als Smart Band, indem genau die richtigen Felder ausgewählt wurden. Abgesehen vom Aufladen des Geräts hatte ich keine größeren Beschwerden gegenüber diesem Fitness-Tracker und ich kann dem Mi Band 4 getrost jeden einzelnen Tag einen Platz auf meinem Handgelenk anbieten.
Was das Mi Band 4 jedoch zu einem wirklich guten Fitness-Tracker macht, ist die Tatsache, dass man das alles machen kann, ohne dafür eine Bank ausrauben zu müssen. Ich habe das Mi Band 4 auf meinem kürzlichen Ausflug nach Taiwan gekauft, wo es mich weniger als 30 USD, gekostet hat. Sämtliche Produkte aus der Palette Mi Band von Xiaomi tendieren dazu, in Deutschland an die 34,80 €, zu kosten und auch das Mi Band 4 könnte sich diesem Trend genauso anschließen.
Zu diesem Preis bringt das Mi Band 4 das Thema Fitness-Tracking von hingebungsvollen Fitness-Freaks, die ihre Trainingseinheiten sorgfältig und minutiös planen hin zu Hobby-Sportlern und Amateuren, die auf der Suche nach Motivation für einen gesünderen Lifestyle suchen. Wenn man also mit dem täglichen Laufen anfangen möchte und glaubt, dass der Kauf eines günstigen Fitness-Trackers dabei helfen würde, so sind Preis und Features des Mi Band 4 betreffend Fitness-Trackings dafür da, um sicherzustellen, dass man sich nicht allzu schlecht fühlen muss, sollte man seine Entscheidung doch einmal revidieren. Die wahre Motivation, um fit zu werden, kommt letztendlich aus dem inneren Selbst, während das Mi Band 4 nur an den Seiten steht, um den Besitzer dieses Fitness-Trackers anzufeuern – es ist eine kostengünstige Entscheidung, die man für diese anfeuernde Rolle treffen kann. Würde der Fitness-Tracker teurer sein, würde man eine stärkere Motivation, eine stärkere Entschlossenheit und ein dringenderes Bedürfnis, sich selbst davon zu überzeugen, dass man einen Fitness-Tracker in seinem eigenen Leben benötigt. Und das ist der Geniestreich von Xiaomi, der ihnen dabei hilft, diesen Markt für den Lebenszyklus eines weiteren Produkts für sich zu gewinnen – und das absolut verdient.
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