Diese beiden VPN-Anbieter sind wohl die beiden bekanntesten, die man derzeit finden kann und beide stellen eine Menge Server in vielen Ländern zur Verfügung, es werden keine Logs aufgezeichnet, man bekommt eine uneingeschränkte Bandbreite, es gibt mehrere, anonyme Bezahl-Optionen und eine starke Leistung wird geboten. Es gibt aber einige signifikante Unterschiede, auf die man stößt, wenn man anfängt, sich mit den beiden Diensten auseinanderzusetzen.
NordVPN vs. PIA im Überblick
Werfen wir einen kurzen Blick darauf, wie diese beiden VPN-Dienste sich am Papier vergleichen.
NordVPN | Private Internet Access | |
Server | 5.678 in 60 Ländern | 3.341 in 32 Ländern |
Protokolle | OpenVPN IKEv2/IPSec L2TP/IPSec SSTP PPTP | OpenVPN L2TP/IPSec PPTP |
Zuständigkeit | Panama | Vereinigten Staaten |
Geräte | 6 gleichzeitig | 10 gleichzeitig |
Bandbreitenbegrenzung | Unbegrenzt | Unbegrenzt |
Protokolle | Fast keiner | Keiner |
Zahlungsmöglichkeiten | Kreditkarte Amazon Pay Kryptowährung AliPay Apple Pay und Google Pay | Kreditkarte Paypay Amazon Pay Kryptowährung Geschenkkarten |
Unterstützung | 24/7 Live Chat |
NordVPN vs. PIA: Servers und Standorte
Jeglicher VPN-Anbieter, der das Geld, das man für ein Abonnement ausgibt, wert sein möchte, sollte viele Server bieten, die über eine Menge Länder verteilt sind. Im Fall von NordVPN sind es genau 5.678 Server in exakt 60 Ländern, darunter Argentinien, Brasilien, Malaysien, Taiwan, Ägypten und die Türkei, wobei es sich hierbei explizit um Länder handelt, die PIA nicht zur Verfügung stellt. Bei NordVPN sind viele der Server dem P2P zugewiesen, eigens für Länder mit eingeschränktem Zugriff, sowie einem doppelten VPN für die doppelte Versicherung oder man kann alternativ dazu mit Onion over VPN arbeiten.
Mit PIA bekommt man Zugriff auf insgesamt 3.341 VPN- und Proxy-Server, die auf 32 Länder aufgeteilt sind und während man nicht so eine große Vielzahl zur Verfügung gestellt bekommt, wie bei NordVPN, so sind doch sämtliche Server von PIA dem P2P-Sharing fähig. Man bekommt allerdings keinen Zugriff auf Double VPN oder Onion over VPN-Server unter PIA.
Beide Dienste stellen eine uneingeschränkte Bandbreite zur Verfügung, sodass man keine Angst davor haben muss, dass die eigene Bandbreite früher oder später gedrosselt oder verlangsamt wird und man kann so oft man möchte zwischen den Servern hin- und herwechseln, bis man den gefunden hat, der die für die beabsichtigten Zwecke die optimale Performance liefert. Beide Dienste arbeiten sehr gut, solange man einen Server in der Nähe finden kann, was für viele Leute mit NordVPN wohl doch etwas einfacher sein wird.
Was die Sicherheit betrifft, so nutzt NordVPN eine 256-bit AES-Verschlüsselung und für den Schlüsselaustausch 2048-bit Diffie-Hellman, während das IKEv2/IPSec-Protokoll 256-bit AES mit einer 3072-bit Diffie-Hellman-Verschlüsselung nutzt. Es gibt ein paar Level der OpenVPN-Sicherheit, aus denen man unter PIA wählen kann, was die Leistung beeinflusst, darunter auch eine Standard-Verschlüsselung von 128-bit AES mit einem 4098-bit RSA-Handshake und einem 4096-bit Diffie-Hellman-Key.
Was bedeutet das alles? In jedem Fall kann man sich auf eine starke Verschlüsselung verlassen, die die eigenen Daten und Privatsphäre sicher zu halten, während man mit einem VPN-Server verbunden ist, auch, wenn es PIA an ein paar Features mangelt, die NordVPN bietet.
NordVPN vs. PIA: Rechtsprechung und Aufbewahrung von Logs
NordVPN hat seinen Sitz in Panama, wo es keine rechtliche Verpflichtung dazu gibt, jegliche persönlichen Daten zu sammeln und doch werden ein paar Informationen zum Zwecke der Abrechnung und zu rein operativen Absichten gespeichert, wie beispielsweise die E-Mail-Adresse, die Zahlungs-Informationen, den Zeitstempel der Sitzung, Informationen vom Kundenservice und eine Aufzeichnung der Besuche auf der Webseite von NordVPN. Man kann eine gefälschte E-Mail-Adresse angeben und mit einer beliebigen Kryptowährung bezahlen, um ein paar dieser Aufzeichnungen vermeiden zu können, aber es werden dennoch einige Metadaten gesammelt.
Der Anbieter PIA, mit Sitz in den Vereinigten Staaten von Amerika, welcher somit auch dessen Rechtsprechung unterliegt, hält keinerlei Logs und Aufzeichnungen und auch keinerlei Informationen über den Kunden, von welcher Art auch immer. Trotz der Abweichungen in der Rechtsprechung tun sowohl PIA als auch NordVPN ihr Möglichstes, um jegliche Informationen nicht in die Hände von Leuten gelangen zu lassen, die einen Blick hineinwerfen möchten und man darf auch sicher sein, dass die eigentlichen Browsing-Daten nicht aufgezeichnet werden. Allerdings darf man nicht vergessen, dass diese Tatsache es dennoch niemandem erlaubt, ein VPN für illegale Aktivitäten zu nutzen.
Außerdem legt NordVPN in seiner Garantie-Abteilung offen, dass das Unternehmen niemals heimlich von einer Regierungs-Einheit mit Haftbefehlen oder Nachrichtensperren unter Druck gesetzt wurden. PIA nutzt derartiges nicht und gibt an, dass nichts gespeichert wird und dass die Nutzer darüber informiert werden, wenn es einen derartigen Vertragsbruch gab.
NordVPN vs. PIA: Features und Geräte
Auch, wenn man zu guter Letzt unterm Strich für ein ähnliches Abonnement wie bei NordVPN mehr bezahlt, so bringt NordVPN doch eine Tonne an zusätzlichen Features mit. Neben den eigenen Servern für P2P-Sharing, Unterstützung für Double VPN, Verschleierung und Onion over VPN bekommt man noch einen eigenen Werbe- und Malware-Blocker, DNS-Leak-Schutz, SmartPlay für ein flüssigeres Videostreaming und einen automatischen Not-Aus, welcher die eigene, echte Identität vor fremden Augen schützt, wenn die Verbindung zum VPN-Server abbrechen sollte.
Die NordVPN-App funktioniert unter Windows, Android, MacOS, iOS, Android TV, Linux, Chrome, Firefox und sie kann sogar auf einer Vielzahl an Routern verwendet werden. Allerdings kann man mit einem NordVPN-Abonnement nur höchstens sechs gleichzeitige Verbindungen aufbauen. Wenn man allerdings Probleme haben sollte, so ist der Kundenservice per Live-Chat 24/7 erreichbar.
PIA bietet auch einen eigenen Werbe- und Malwareblocker, einen Kill Switch, DNS-Leak-Schutz und sogar eine automatische Port-Weiterleitung für P2P-Sharing, aber es gibt keine derart spezialisierten Server wie bei NordVPN. Die App funktioniert auf Windows, Linux, MacOS, iOS, Android und kann auch auf bestimmten Routern konfiguriert werden, um so eine breitere Abdeckung zu erreichen.
Wenn man viele Geräte hat, bietet PIA bis zu 10 zeitgleiche Verbindungen, was die Anzahl von sechs bei NordVPN eindeutig schlägt. Wenn man Probleme haben sollte, muss man ein Support-Ticket per E-Mail erstellen, es gibt bei PIA keinen Live-Chat.
NordVPN vs. PIA: Preisgestaltung und Bezahl-Optionen
Die Preise von VPN-Diensten schwanken häufig aufgrund von besonderen Deals und neuen Konditionen, aber wie es jetzt im Moment aussieht, gibt es PIA doch um einiges günstiger, zumindest, wenn man vom selben Zeitraum ausgeht. Wenn man sich für den Ein-Jahres-Plan bei PIA entscheidet, so zahlt man 3,33 USD pro Monat, was insgesamt 40 USD pro Jahr ausmacht. Man kann sich außerdem für ein monatliches Abonnement entscheiden, welches 7 USD pro Monat kostet, oder aber für ein sechsmonatiges Angebot für 6 USD pro Monat oder insgesamt knapp 40 USD.
NordVPN bietet denselben monatlichen Plan, aber dieser kostet rund 12 USD, was 5 USD mehr ausmacht, als das bei PIA der Fall ist. Der Ein-Jahres-Plan von NordVPN kostet rund 7 USD pro Monat oder etwa 84 USD pro Jahr, grundsätzlich doppelt so teuer wie bei PIA, wenn man vom selben Zeitraum ausgeht. Allerdings bietet NordVPN auch ein Abonnement über die Dauer von zwei oder drei Jahren, wo man sich weiteres sparen kann, daher wird man sich für drei Jahre verpflichten müssen, wenn man in etwa dasselbe pro Monat bezahlen möchte, wie es bei PIA der Fall ist.
Man wird letztendlich bei PIA ein besseres Angebot absahnen können, aber wenn man lieber nur einmal in zwei oder gar drei Jahren eine Rechnung sehen möchte, so wird man sich anstatt dessen für NordVPN entscheiden müssen. Was Testversionen anbelangt, wenn man sehen möchte, ob man wirklich ein VPN haben möchte, so bietet PIA sieben volle Tage, um den Dienst zu testen, während NordVPN sogar 30 ganze Tage bietet. In diesem Zeitraum kann man sein Geld zurückbekommen, wenn das, was geboten wird, nicht gefallen sollte.
Die Entscheidung sollte auf NordVPN fallen, wenn man mehr Server und längere Abonnements haben möchte
NordVPN kostet mehr als PIA, was dieselben Abonnement-Konditionen betrifft, aber man kann sich auch für einen längeren Zeitraum binden, was den monatlichen Preis nach unten drückt, sodass man auf fast denselben Wert kommt. Mit NordVPN bekommt man mehr Server (darunter auch spezialisierte Optionen) in mehr Ländern und man kann sich sicher sein, dass die eigenen Daten aufgrund von starker Verschlüsselung sicher sind. Solange man nicht mehr als sechs Verbindungen gleichzeitig aufbauen möchte, so ist es zweifelsohne für einen Großteil der Leute die bessere Option.
Spezialisierte Server, Dienst mit vielen Features
NordVPN ist für all jene, die ein Angebot über einen längeren Zeitraum haben möchten, besser geeignet und der Dienst bietet viel mehr Server rund um die ganze Welt. Support per Live-Chat ist rund um die Uhr erreichbar und man kann eine schnelle Performance und eine starke Verschlüsselung erwarten.
PIA bietet einen eher leistbaren Dienst, ist allerdings in weniger Ländern verfügbar
PIA ist eine eher leistbare Option als NordVPN, aber man bekommt dafür auch nicht so viele Features und auch nicht so viele Server, die auch nicht in so vielen Ländern verteilt sind. Die Rechtsprechung des Dienstes obliegt den Vereinigten Staaten von Amerika, was manche Nutzer abschrecken könnte, aber man kann sicher sein, dass man eine starke Verschlüsselung und hohe Geschwindigkeiten zur Verfügung gestellt bekommt und dass absolut keine Aufzeichnungen gespeichert werden. Außerdem ist es eine bessere Wahl, wenn man sich mit mehr als sechs Geräten gleichzeitig verbinden möchte.
Weniger bezahlen, mehr Geräte verbinden
PIA ist ein VPN-Dienst mit einer Leistung mit hohen Geschwindigkeiten, der keine Aufzeichnungen speichert. Er ist leistbar und kann auf allen Hauptplattformen genutzt werden und man kann bis zu 10 Geräte gleichzeitig verbunden haben. Solange man kein Problem damit hat, weniger Server in weniger Ländern zur Verfügung stehen zu haben und damit, dass es keinen Live-Chat gibt, so ist es immer noch eine sehr starke Option.
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